Lagevrio: Deutsche Apotheken dürfen Covid-Medi nicht mehr abgeben

Julian Blatter
Julian Blatter

Deutschland,

Das Corona-Medikament Lagevrio darf in Deutschland nicht mehr abgegeben werden. Die Europäische Arzneimittelagentur zieht ihre Empfehlung zurück.

Medikament
Lagevrio mit dem Wirkstoff Molnupiravir ist ein Medikament gegen Covid. - Merck & Co,Inc./AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Europäische Arzneimittelagentur EMA sieht keinen Nutzen im Covid-Medikament Lagevrio.
  • Daher verweigert die EMA die Empfehlung für Lagevrio.
  • In Deutschland darf das ohne Zulassung vertriebene Medikament nicht mehr abgegeben werden.

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA spricht sich gegen die Zulassung des Covid-Medikaments Lagevrio aus. Damit dürfen deutsche Apotheken das bereits eingesetzte Medikament nicht mehr abgeben, informiert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Das Arzneimittel wurde zur Behandlung von erwachsenen Corona-Patienten eingesetzt, die zwar keine zusätzliche Sauerstoffzufuhr benötigten, bei denen jedoch ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf bestand.

EMA sieht keinen Nutzen in Lagevrio

Das Medikament mit dem Wirkstoff Molnupiravir war in Deutschland bereits ohne Zulassung im Verkehr. Grundlage hierfür war eine positive Nutzen-Risiko-Bewertung des BfArM. Zuvor hatte der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA eine Empfehlung für Lagevrio ausgesprochen.

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Ebendiese Empfehlung wird nun rückgängig gemacht. Der Ausschuss kam zu dem Schluss, dass der klinische Nutzen bei den betroffenen Patienten keinen nachweisbaren Effekt habe. Man habe nicht festgestellt, dass Lagevrio das Risiko einer Spitaleinweisung oder eines Todesfalls verringere, so die EMA. Auch die Krankheitsdauer und Genesungszeit würde trotz des Medikaments nicht verkürzt.

Hersteller beantragt Wiederholung der Prüfung

Die Zulassung beantragt hat das US-Pharmaunternehmen MSD. Der Hersteller widerspricht der Ansicht der EMA. Das Medikament würde das Risiko eines Spitalaufenthalts oder Tod verhindern, heisst es in einer Stellungnahme. Weltweit seien bereits mehr als vier Millionen Patienten mit Lagevrio behandelt worden.

MSD verweist zudem darauf, dass das Medikament in mehr als 25 Ländern weltweit zugelassen sei. Der Konzern hat 15 Tage Zeit, um eine erneute Prüfung durch die EMA zu beantragen. Das Pharmaunternehmen hat bereits angekündigt, das Guthaben anfechten zu wollen.

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