Lambrecht droht Industrie mit Ende des Schützenpanzers Puma
«Wir können uns nicht von einer Instandsetzung zur anderen hangeln»: Die Verteidigungsministerin richtet nach den schweren Pannen mit dem Schützenpanzer Puma deutliche Worte an die Industrie.
Das Wichtigste in Kürze
- Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat die Industrie zur schnellen Behebung der Pannen beim Schützenpanzer Puma aufgefordert und andernfalls mit einer Ausmusterung des Gefechtsfahrzeugs gedroht.
Im ZDF-«heute journal» sagte sie: «Wir können uns nicht immer von einer Instandsetzung zur anderen hangeln, wir brauchen verlässliche Lösungen oder die Entscheidung, nicht mehr länger auf den Puma zu setzen.» Die Instandsetzung des Schützenpanzers müsse sehr schnell gehen. «Da erwarte ich keine Zusagen innerhalb vieler Wochen, sondern innerhalb weniger.»
Am Wochenende war bekanntgeworden, dass bei einer Schiessübung der Bundeswehr für die Beteiligung an der Nato-Eingreiftruppe VJTF alle 18 der genutzten Panzer ausgefallen waren. Der von vielen technischen Problemen geplagte Puma war erst 2021 für gefechtstauglich erklärt worden. Das von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und der Rheinmetall Landsysteme GmbH (RLS) entwickelte und produzierte Gefechtsfahrzeug hatte zuvor schon als «Pannenpanzer» Schlagzeilen gemacht.
Die Ministerin erklärte, dass man mit dem Puma in den vergangenen Jahren und bei verschiedenen Übungen eigentlich vielversprechende Ergebnisse erzielt habe. «Von daher glaube ich, ist es doch noch mal die Mühe wert, mit der Industrie zu beraten, ob es denn in irgendeiner Weise Verlässlichkeit geben kann.» Bei der Verlässlichkeit erwarte sie, dass man sich in wenigen Wochen auf eine Lösung verständigen werde. «Ansonsten kann ich die Verantwortung nicht übernehmen. Wir müssten ansonsten investieren in eine Nachrüstung. Diese Verträge werden wir nicht unterschreiben. Und auch ein zweites Los, sprich weitere Bestellungen wird es nicht geben.»
Die Industrie sei in der Pflicht, sagte Lambrecht. «Diesen Weg werden wir gemeinsam gehen oder dann ihn eben auch abbrechen, wenn es sein muss.»