Der Klimawandel verändere auch die Verläufe von Hochwassern, sagt der Hydrologe Ralf Merz. Zudem gebe es viel weniger Flussauen als früher.
Sandsäcke an einer Landstrasse am Ortseingang von Sandkrug bei Oldenburg.
Sandsäcke an einer Landstrasse am Ortseingang von Sandkrug bei Oldenburg. - Christian Charisius/dpa

Seit Wochen ist die Hochwasserlage in Deutschland angespannt. Als Konsequenz fordern Experten ein Umdenken beim Schutz vor Überschwemmungen.

«Im Zuge des Klimawandels, wo sich die Hochwasser-Prozesse ändern werden, werden wir sicher andere Arten von Hochwässer in Zukunft sehen», sagte Ralf Merz, Hydrologe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle (Saale), im Deutschlandfunk. «Solche langen Hochwasser-Ereignisse wird es auch in Zukunft sicher öfter geben.»

Hochwasserlage in Deutschland

Seit Tagen sind in mehreren Bundesländern Tausende Helfer im Einsatz. Betroffen sind vor allem Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Viele Schäden könnten vermieden werden, sagte der Hydrologe.

Merz zufolge sollte darüber nachgedacht werden, ob der aktuelle Hochwasserschutz so noch funktioniere. «Denn vielleicht ist jetzt das, was wir aus der Vergangenheit gelernt haben, nicht immer eine gute Massnahme für die Zukunft.»

Kein hundertprozentiger Schutz möglich

Der Experte verwies zum Beispiel darauf, dass es nun viel weniger Flussauen gebe – also natürliche Überschwemmungsgebiete. Zugleich gab der Experte zu bedenken: «Einen hundertprozentigen Hochwasserschutz werden wir natürlich nie haben. Das ist finanziell und technisch nicht machbar und von der Landschaft nicht umrüstbar.»

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