Lawrow: Neuer «Eiserner Vorhang» senkt sich zwischen Russland und dem Westen
Zwischen Russland und dem Westen senkt sich nach Einschätzung des russischen Aussenministers Sergej Lawrow ein neuer «Eiserner Vorhang».
Das Wichtigste in Kürze
- Westliche Politiker sollten sich «nicht die Finger einklemmen».
«Was den Eisernen Vorhang angeht - er senkt sich bereits», sagte Lawrow am Donnerstag vor Journalisten in Minsk. «Dieser Prozess hat schon begonnen.» Westliche Politiker sollten aufpassen, «dass sie sich nicht die Finger darin einklemmen».
Der Europäischen Union warf der russische Aussenminister vor, «keinerlei Interesse» für Russlands Haltung zu zeigen. Die Entscheidungen der EU würden «von Washington diktiert». Die Beschlüsse beim Nato-Gipfel in Madrid zeigten, dass die USA «alle Staaten ihrem Willen unterwerfen wollen». «Der Eiserne Vorhang wird heute von den Westlern selbst errichtet», pflichtete der belarussische Aussenminister Wladimir Makej bei dem Treffen in Minsk bei.
Der frühere britische Premierminister Winston Churchill hatte den Begriff des Eisernen Vorhangs 1946 geprägt, um die Abschottung der sowjetischen Ostblockstaaten von der kapitalistischen Welt zu beschreiben.