London: Millionen für Aufklärung von Kriegsverbrechen

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Grossbritannien,

Grossbritannien will die Aufklärung russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine mit einer Millionensumme unterstützen.

Ein Staatsanwalt für Kriegsverbrechen inspiziert am 14. Juni im ukrainischen Odessa den Schauplatz eines nächtlichen Raketenangriffs.
Ein Staatsanwalt für Kriegsverbrechen inspiziert am 14. Juni im ukrainischen Odessa den Schauplatz eines nächtlichen Raketenangriffs. - Nina Lyashonok/AP/dpa

Das Verteidigungsministerium stellt dafür 4,5 Millionen Pfund (etwa 5,4 Mio. Euro) zur Verfügung, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Das Geld soll unter anderem an die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft gehen: zur Dokumentation, Untersuchung und Strafverfolgung.

«Die Grausamkeiten, die wir in der Ukraine gesehen haben, sind entsetzlich – es kann keinen anhaltenden Frieden ohne Rechenschaft geben», teilte Aussenminister David Lammy mit. Er sagte der Ukraine auch mit Blick auf das Jahr 2025 die Unterstützung seines Landes zu.

Amnesty International: Kriegsverbrechen gegen Kinder

Die Ukraine verteidigt sich das dritte Jahr gegen einen Angriff Russlands. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warf Russland jüngst Kriegsverbrechen gegen Kinder vor. Amnesty habe mit 120 Videos 17 Vorfälle allein im Jahr 2024 verifizieren können, bei denen Kinder zu Schaden gekommen seien.

Die Genfer Konvention ächtet absichtliche Angriffe auf Zivilisten, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen und religiöse Einrichtungen als Kriegsverbrechen. Nach Angaben von PA hatte Grossbritannien schon einmal 6,2 Millionen Pfund zur Aufklärung zugesagt, das Geld sei vor allem an eine gemeinsame Initiative mit den USA und der EU gegangen.

Zu den Verbrechen, die Kiew dem russischen Militär vorwirft, gehören unter anderem zahlreiche Fälle von getöteten Kriegsgefangenen sowie die Verantwortung für das sogenannte Massaker von Butscha, der Tötung von Zivilisten in einem Kiewer Vorort. Die Ukraine wirft Russland die Entführung Tausender von Kindern aus den besetzten Gebieten vor – unter anderem hat der Internationale Strafgerichtshof deswegen einen Haftbefehl gegen Kremlchef Wladimir Putin erlassen.

Kommentare

Imperator

Der Artikel beleuchtet zwar die Unterstützung Großbritanniens für die Ukraine bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen, lässt jedoch eine kritische Perspektive auf die Doppelmoral des Westens vermissen. Großbritannien und andere westliche Staaten setzen auf einseitige Schuldzuweisungen an Russland, ohne dabei die Verbrechen der ukrainischen Seite oder die eigene Vergangenheit zu reflektieren. Wer untersucht die zahlreichen Berichte über mögliche Kriegsverbrechen der Ukraine, wie die Misshandlung russischer Kriegsgefangener? Wer zieht die USA zur Verantwortung für ihre Interventionen und Menschenrechtsverletzungen, sei es im Irak, in Afghanistan oder in Guantanamo Bay? Der Fokus auf Russland, gepaart mit einer selektiven Ignoranz gegenüber Verstößen westlicher Verbündeter, untergräbt die Glaubwürdigkeit der internationalen Strafverfolgung. Wenn Rechenschaft wirklich ein universelles Prinzip sein soll, dann muss es für alle gelten – auch für die vermeintlichen Hüter der Menschenrechte. Andernfalls bleibt es nichts weiter als ein politisches Instrument, das mehr Spaltung als Frieden schafft.

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