London: Was kann Europa beim Ukraine-Gipfel erreichen?
Europäische Staats- und Regierungschefs beraten in London über die Unterstützung für die Ukraine nach dem Eklat mit Trump. Was kann Europa jetzt erzielen?
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Nach dem Eklat im Weissen Haus zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj treffen sich europäische Spitzenpolitiker in London. Der britische Premierminister Keir Starmer hat als Gastgeber zu den Beratungen eingeladen, wie «ZDF» berichtet.
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Grossbritannien und Frankreich wollen einen Plan für eine Waffenruhe in der Ukraine ausarbeiten.
Was kann Europa auf dem Gipfel erreichen?
Europas Staats- und Regierungschefs müssen nun eine Lösung im Umgang mit US-Präsident Trump finden, so «Handelsblatt». Vor allem müssen sie gleich mehrere mögliche Szenarien überdenken.
Denn der weitere Verlauf der Gespräche über einen Frieden in der Ukraine ist kaum vorherzusehen. Laut der britischen Regierung soll es unter anderem um ein «starkes, dauerhaftes Abkommen» gehen.
Dieses soll laut «Handelsblatt» einen möglichen Frieden absichern und gewährleisten, dass die Ukraine künftige russische Angriffe abwehren könnte.
Europa muss sich gut positionieren
Wichtig wird laut «Handelsblatt» auch sein, wie sich Europa in Zukunft selbst verteidigt. Grossbritannien hatte zuletzt angekündigt, ihre Verteidigungsausgaben bis 2027 auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen.
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Andere Länder dürften demnach angesichts der Weltlage nachziehen.
London: Europäische Sicherheitsgarantien im Fokus
Angesichts der zunehmenden Ungewissheit über die künftige Unterstützung der USA: Auf dem Gipfel soll auch über eine stärkere europäische Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich gesprochen werden.
Frankreichs Präsident Macron hatte sich demnach im Vorfeld offen für eine Diskussion über eine mögliche künftige europäische nukleare Abschreckung gezeigt.
Finanzielle Unterstützung für die Ukraine
Grossbritannien sicherte der Ukraine zur Verteidigung gegen den russischen Angriff einen weiteren Kredit zu. Die Höhe läuft sich auf 2,74 Milliarden Euro (2,57 Mrd. Franken), wie «BRF Nachrichten» berichtet.
London unterstützt Kiew mindestens bis zum Finanzjahr 2030/31 mit Militärhilfen von umgerechnet über 3,5 Milliarden Euro jährlich.
Bundeskanzler Olaf Scholz reist ebenfalls zu dem Gipfel nach London an. Er hatte zuvor auf X geschrieben, die Ukraine könne sich auf Deutschland verlassen, so «Tagesschau».
Brückenbauer zwischen Europa und den USA
Der britische Premier Starmer positioniert sich als Brückenbauer zwischen Europa und den USA. Am Samstagabend telefonierte er mit Trump und Frankreichs Präsident Macron, wie «BRF» berichtet.
Die Gespräche in London sollen sich darauf fokussieren, wie die Position der Ukraine gestärkt werden kann.
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Selenskyj traf laut «BRF» bereits am Vorabend des Ukraine-Gipfels in London ein. Starmer bereitete ihm einen demonstrativ herzlichen Empfang an seinem Amtssitz in der Downing Street.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Ergebnisse des Gipfels in London werden frühestens Sonntagnachmittag erwartet, wie die «taz» berichtet.
Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Massnahmen die europäischen Staats- und Regierungschefs beschliessen werden, um die Ukraine weiterhin zu unterstützen.