Macron zeichnet Nazijäger Beate und Serge Klarsfeld aus

Keystone-SDA
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Frankreich,

Aus gemeinsamem Hass wurde Liebe: Ein Ehepaar, welches in der Vergangenheit gegen die Nazis vorging, wurde gestern mit hohen Auszeichnungen geehrt.

Journalistin Beate Klarsfeld (links) und Historiker Serge Klarsfeld (rechts) gehen an einem Denkmal an den Holocaust vorbei.
Journalistin Beate Klarsfeld (links) und Historiker Serge Klarsfeld (rechts) gehen an einem Denkmal an den Holocaust vorbei. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Beate und Serge Klarsfeld wurden von Immanuel Macron mit hohen Auszeichnungen geehrt.
  • Die Klarsfelds waren massgeblich am Aufspüren einer Reihe von Nazi-Grössen beteiligt.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat die Nazi-Jäger Beate und Serge Klarsfeld für ihre jahrzehntelange Arbeit mit hohen Auszeichnungen geehrt.

Bei einer Zeremonie am Montagabend im Pariser Elysée-Palast erhielt der 83-jährige Serge Klarsfeld das Grosse Kreuz der Ehrenlegion, die 79-jährige Beate Klarsfeld wurde mit dem Nationalen Verdienstorden ausgezeichnet. An der Feier nahmen neben Angehörigen und Freunden des Paares auch Frankreichs Oberrabbiner Haïm Korcia teil.

Beate Klarsfeld (links) und Serge Klarsfeld (rechts) zeigen Dokumente bei einer Pressekonferenz in 1979 in Bonn (D).
Beate Klarsfeld (links) und Serge Klarsfeld (rechts) zeigen Dokumente bei einer Pressekonferenz in 1979 in Bonn (D). - Keystone

Ohrfeige für den Bundeskanzler

Die Klarsfelds waren massgeblich am Aufspüren einer Reihe untergetauchter Nazi-Grössen und Kollaborateure beteiligt. Einer ihrer bekanntesten Fälle war jener des Gestapo-Chefs von Lyon, Klaus Barbie. In Deutschland sorgte Beate Klarsfeld vor allem mit der Ohrfeige für Schlagzeilen, die sie im Jahr 1968 dem damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger wegen seiner nationalsozialistischen Vergangenheit versetzte.

Der spätere Rechtsanwalt und Aktivist Serge Klarsfeld wurde als Kind jüdischer Eltern im rumänischen Bukarest geboren. Die Familie floh im Zweiten Weltkrieg nach Frankreich, wo Serge Klarsfeld 1943 nur knapp der Gestapo in Nizza entkam.

1950 nahm Klarsfeld die französische Staatsangehörigkeit an. 1963 heiratete er die gebürtige Berlinerin Beate Kunzel, die sich für die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit in der jungen Bundesrepublik einsetzte.

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