Madrid wird in Spanien von Lockdown-Lockerungen ausgeschlossen
In Spanien lockern Teile des Landes ihre Corona-Schutzmassnahmen. Madrid wird als Hotspot von den Lockerungen ausgeschlossen.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag treten in Spanien die ersten Lockerungsmassnahmen in Kraft.
- Die Hauptstadt Madrid wird jedoch aus den Lockerungsmassnahmen ausgeschlossen.
- Die Stadt erfüllt nicht die nötigen Bedingungen, um wieder zur Normalität zurückzukehren.
Madrid wird von den am Montag im Corona-Hotspot Spanien in Kraft tretenden neuen Lockerungen des Lockdowns ausgeschlossen. Die Zentralregierung wies den Antrag der Hauptstadt-Region zurück, in die sogenannte «Phase 1» des Deeskalationsplans eintreten zu dürfen. Das teilte die Regionalregierung am Freitag mit. Mit knapp 65'000 Infektionsfällen und über 8'500 Toten ist Madrid bei weitem die am schwersten getroffene Region Spaniens.
Die linke Regierungskoalition von Ministerpräsident Pedro Sánchez will Spanien mit einem Vier-Phasen-Plan bis Ende Juni zu einer «neuen Normalität» führen. Jede Etappe soll zwei Wochen dauern.
Auch andere Regionen lockern noch nicht
Es wurde erwartet, dass neben Madrid auch andere Teile in Spanien bis auf weiteres in der «Phase 0» verbleiben. Darunter sind einige Provinzen Kataloniens, darunter auch Barcelona, weitere wenige Gebiete in Andalusien sowie die gesamte Region Kastilien und León. Im Gegensatz zu Madrid würde es diesen Fällen allerdings auf eigenen Wunsch sein. Am Abend wollte Gesundheitsminister Salvador Illa Näheres dazu sagen.

Die Regionen, die in «Phase 1» rücken, müssen niedrige Fallzahlen sowie ausreichend sanitäre Ressourcen nachweisen. Dort wird man ab Montag erstmals seit Inkrafttreten des Alarmzustands samt Ausgehsperre am 15. März wieder Verwandte und Freunde treffen dürfen. Bei Einhaltung der Sicherheitsregeln sind Zusammenkünfte von bis zu zehn Personen im Freien und auch zu Hause erlaubt.
Einige weitere Lockerungen der «Phase 1»: Gaststätten dürfen im Aussenbereich bewirten. Lokale mit weniger als 400 Quadratmetern auch ohne vorherige Terminvergabe öffnen. Gottesdienste können mit einem Drittel der gewöhnlichen Teilnehmerzahl wieder stattfinden.

Für die seit dem 2. Mai wieder gestatteten Spaziergänge und Sport im Freien gibt es je nach Alter weiterhin bestimmte Zeitfenster.
Wegen des Eintritts in die neue Phase hatte es innerhalb der konservativen Regionalregierung Madrids heftige Diskussionen gegeben. Diese führten zum Rücktritt der obersten Gesundheitsbeauftragten Yolanda Fuentes. Fuentes weigerte sich, den Antrag auf neue Lockerungen zu unterzeichnen und klagte. Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso richte sich bei ihrer Entscheidung nicht nach sanitären, sondern nach wirtschaftlichen Kriterien.