In der italienischen Fashion-Metropole Mailand werden an der Modewoche die Trends fürs kommende Jahr gesetzt. Man darf sich auf Mustermixe gefasst machen.
Models präsentieren Kleidung an der Milan Fashion Week.
Models präsentieren Kleidung an der Milan Fashion Week. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • An der Milan Fashion Week dominieren Dadaismus und ein Mustermix.
  • Auch Social-Media-Influencer lassen sich das Versace-Spektakel nicht entgehen.
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Mustermix ist angesagt: Donatella Versace hat in ihrer am Freitagabend ‎anlässlich der Mailänder Fashion Week vorgestellten Kollektion Frühjahr/Sommer 2019 einen ‎starken Auftritt mit vielen grafischen Ornamenten und Blütenformen hingelegt. Oft lagen die Musterbilder in mehreren Schichten übereinander und waren dann so ‎um den Körper drapiert, dass selbst Stofffülle in einer sinnlichen Silhouette endet. Dazu ‎viel Leder, etwa der in Python-Optik bedruckte Mantel, aber auch schimmernde Satinjacken.

Eigentlich bot Versace sogar zwei Shows – die auf dem Laufsteg und die in der ersten Reihe. ‎Dort sassen dutzende Influencer, die aktuellen Stars der Modewelt, die ‎mit ihren Social-Media-Profilen Follower auf der ganzen Welt inspirieren. Eingekleidet von ‎Versace in den barocken Drucken, die das Haus einst berühmt gemacht hatten und vor einem Jahr ‎neu aufgelegt worden waren, posten sie für sich, ihre Fans und alle Anwesenden.

50-jähriges Jubiläum

Etro, das in diesem Jahr das 50-jährige Firmenjubiläum mit einer grossen Ausstellung in Mailand ‎feiert, präsentiert sich im Frühjahr/Sommer 2019 mit einem Farb- und Musterspektrum, das von ‎Kalifornien und Hawaii beeinflusst ist. Antonio Marras widmet seine Kollektion Tenagnework, der ältesten Tochter des letzten ‎äthiopischen Kaisers Haile Selassie, die nach seiner Entmachtung 15 Jahre inhaftiert war. Marras zeigt unter anderem Jacken im Militärstil, die aus Seide und Spitze geschneidert sind.‎

Dada hiess es bei Aigner. Inspiriert von der 1916 entstandenen Bewegung, mit der Künstler ‎gegen die Kunst revoltierten, entwickelte Christian Beck, der Kreativdirektor des Münchner ‎Labels, eine Kollektion der Regelbrüche. Tarnmuster zum Beispiel werden durch bunte Pailletten ‎entmilitarisiert, Outdoor-Jacken sind transparent. «Passt es, dann passt es nicht», fasst Beck seinen Ansatz zusammen.‎

Auch Blumarine tritt an, um Normen zu verlassen. Die von Anna Molinari entworfene Kollektion ‎besteht zumeist aus zwei Schichten. Unten: eng anliegende Fitness-Tights und -Tops. Darüber: ‎Elemente aus Spitze oder transparentem, zuweilen mit Schlangenhaut-Maserung bedrucktem ‎Chiffon. ‎

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