Mann soll tschechischen Regierungschef erpresst haben
Ein tschechischer Staatsbürger soll seinen Ministerpräsidenten Andrej Babis erpresst haben. Jetzt droht ihm eine längere Haftstrafe.
Das Wichtigste in Kürze
- Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis soll erpresst worden sein.
- Gegen den Täter wurde nun Anklage erhoben.
- Ihm drohen bis zu acht Jahre Haft.
Ein Mann soll versucht haben, den tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis zu erpressen und ihn zum Rücktritt zu zwingen. Die Staatsanwaltschaft habe nun Anklage erhoben, berichtete die Nachrichtenagentur CTK am Freitag.
Bei einer Verurteilung drohten ihm bis zu acht Jahre Haft, hiess es weiter. Der tschechische Staatsbürger wurde vor längerer Zeit in Spanien festgenommen und an die tschechischen Behörden ausgeliefert.
Familie fortgeschickt
Babis hatte im Februar im Fernsehsender CNN Prima News berichtet, jemand wolle ihn und seine Familie erschiessen. Er habe deswegen seine Frau Monika nach Dubai fortgeschickt.
Zuvor hatten Bilder des Urlaubs in den Vereinigten Arabischen Emiraten in der Öffentlichkeit für Unmut gesorgt. Zur gleichen Zeit befand sich die Corona-Pandemie in Tschechien auf einem Höhepunkt – mit weitreichenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens.
Der 66 Jahre alte Babis ist seit Ende 2017 tschechischer Regierungschef und Vorsitzender der populistischen Partei ANO («Ja»). Kritiker werfen ihm vor, als Unternehmer und Politiker in einem Interessenkonflikt zu stehen. Babis ist Gründer eines Firmenimperiums, das offiziell von einer Treuhand verwaltet wird.