Marine-Zwischenfall vor Krim: London beharrt auf russischer Übung
Grossbritannien hält bezüglich des Zwischenfalls vor der Krim an seiner Version fest. Es seien keine Warnschüsse auf das britische Schiff abgegeben worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Grossbritannien dementiert Warnschüsse auf ein britisches Kriegsschiff vor der Krim.
- Es habe sich um eine russische Militärübung gehandelt, so London.
- Russland und Medienberichte widersprechen dieser Darstellung.
Trotz anderslautender Aussagen aus Moskau und Medienberichten beharrt die britische Regierung auf ihrer Version: Ihr Kriegsschiff sei im Schwarzen Meer nicht Ziel russischer Warnschüsse geworden.
Es habe sich um eine russische Militärübung gehandelt, sagte Kabinettsmitglied George Eustice am Donnerstag dem Sender Sky News. Dies komme in der Region um die von Russland annektierte Halbinsel Krim häufiger vor, Moskau habe vorab darüber informiert.
Hingegen betont die russische Regierung, der Zerstörer «HMS Defender» sei mit Warnschüssen und Bomben aus russischen Gewässern gedrängt worden.
Britische Reporter berichten von Schüssen
Berichte britischer Reporter an Bord des Schiffs legen ebenfalls gezielte Warnschüsse nahe. So meldete ein Journalist der Zeitung «Daily Mail» an Bord: Die russische Küstenwache habe Warnschüsse angedroht, falls die «Defender» nicht abdrehe. Gut ein Dutzend russische Kampfjets seien über das Kriegsschiff hinweg gejagt, und die Küstenwache habe Schüsse abgegeben.
Umweltminister Eustice sagte, nach internationalem Recht dürfe man den nächstgelegenen und schnellsten Weg von einem Punkt zum anderen nehmen. «Die »HMS Defender« durchquerte ukrainische Gewässer, ich glaube auf dem Weg nach Georgien. Und das war der logische Weg für sie.»
Eustice betonte, die Royal Navy werde «natürlich» auch bei der nächsten Gelegenheit die umstrittene Gegend durchqueren. «Wir haben die Annexion der Krim nie akzeptiert, dies sind ukrainische Gewässer», sagte der Minister.