Marjane Satrapi lehnt höchste französische Auszeichnung ab

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Frankreich,

Aus Protest gegen Frankreichs «scheinheilige Haltung» zum Iran hat die iranisch-französische Künstlerin Marjane Satrapi die Ehrenlegion abgelehnt.

Marjane Satrapi
Mit ihren Arbeiten gibt Marjane Satrapi Einblicke in die iranische Gesellschaft und Geschichte. (Archivbild) - Sebastien Nogier/EPA/dpa

Die iranisch-französische Künstlerin Marjane Satrapi hat eine Auszeichnung mit dem höchsten Verdienstorden Frankreichs, der Ehrenlegion, aus Protest gegen «die scheinheilige Haltung Frankreichs dem Iran gegenüber» abgelehnt.

Das hat die Comiczeichnerin, Illustratorin und Regisseurin in einem öffentlich gemachten Brief an Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati geschrieben.

Satrapi fordert Unterstützung für Revolution der Frauen

«Die Revolution der Frauen im Iran zu unterstützen, kann sich nicht darauf beschränken, Fotos mit Opfern oder Prominenten bei den Gedenkfeiern zum Tod von Mahsa Amini zu machen», sagte Satrapi auf Instagram. «Die Iraner brauchen keine Kommunikation, wir brauchen konkrete Taten.»

Die 22-jährige Amini war 2022 nach der Festnahme wegen eines nicht richtig sitzenden Kopftuchs im Polizeigewahrsam im Iran gestorben, was heftige Proteste in dem Land auslöste. Später hatte sich unter anderem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit der bekannten iranischen Frauenrechtlerin Masih Alinejad im Élyséepalast fotografieren lassen.

Hofiert Frankreich iranische Oligarchen?

Neben einer fehlenden Unterstützung Frankreichs für den Widerstand der Frauen im Iran kritisierte Satrapi (55) auch, dass Frankreich jungen Iranern, Künstlern und Dissidenten Touristenvisa verweigere, während die Kinder iranischer Oligarchen durch Paris und Saint-Tropez spazierten. «Ich habe seit einer Weile Schwierigkeiten, die Politik Frankreichs dem Iran gegenüber zu verstehen.»

Weltweit bekannt wurde Satrapi mit ihrer Graphic Novel «Persepolis», in der sie ihre Kindheit und Jugend in Teheran und Wien beschreibt und die verfilmt wurde und mehrere Fortsetzungsbände hat. Zu den Protesten im Iran nach dem Tod von Mahsa Amini veröffentlichte die in Paris lebende Satrapi 2023 den Band «Frau, Leben, Freiheit».

Kommentare

User #6241 (nicht angemeldet)

Die Wahrheit liegt mal wieder irgendwo zwischen Persien und Iran...

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