Marokko dementiert Verbindungen zu mutmasslichem Spion
Deutschland wirft einem Marokkaner vor, ein Spion gewesen zu sein. Rabat dementiert dies, der Mann habe keine Verbindungen zu Geheimdiensten.
Die marokkanischen Behörden haben Verbindungen zu einem in Deutschland festgenommenen mutmasslichen Spion dementiert. Der Mann habe «keine Verbindungen zu marokkanischen Geheimdiensten und hat nie Informationen für sie gesammelt», erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus marokkanischen Sicherheitskreisen.
Der mutmassliche Spion war am Mittwoch nach rund sechswöchiger Auslieferungshaft in Spanien nach Deutschland ausgeliefert worden. Unmittelbar bei seiner Ankunft am Flughafen von Frankfurt am Main sei der Verdächtige festgenommen worden, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Donnerstag mit. Sie wirft dem Mann vor, Anhänger einer oppositionellen marokkanischen Protestbewegung in der Bundesrepublik ausgespäht zu haben.
Seit Januar 2022 spioniert
Der Beschuldigte wurde demnach bereits am 1. Dezember in Spanien aufgrund eines europäischen Haftbefehls gefasst und kam in Auslieferungshaft. Laut Bundesanwaltschaft soll er spätestens im Januar 2022 damit begonnen haben, hierzulande Mitglieder der Hirak-Bewegung für einen marokkanischen Dienst auszuspionieren. Sie legt ihm geheimdienstliche Agententätigkeit zur Last.
Bei dem Mann handelt es sich den Angaben zufolge um einen mutmasslichen Mittäter eines bereits im August 2023 vom Oberlandesgericht Düsseldorf verurteilten marokkanischen Geheimagenten.