Matteo Salvini will eine Mauer gegen Migranten wie Donald Trump

Wieder gelangen vermehrt Migranten über die Balkan-Route nach Italien. Grund genug für Matteo Salvini eine unkonventionelle Lösung zu prüfen: Eine Mauer.

Italiens Innenminsiter Matteo Salvini
Matteo Salvini, Innenminister von Italien, spricht in einer TV-Sendung. Auf einer Monitorwand im Hintergrund ist ein Rettungsschiff der Hilfsorganisation «Sea Watch» eingeblendet. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • 782 Migranten wurden seit Anfang Jahr Nahe der slowenischen Grenze aufgegriffen.
  • Italiens Innenminister Matteo Salvini will nun gegen Migranten eine Mauer bauen.

Seit Anfang Jahr hat die Zahl der Migranten, die über die Balkan-Route über Slowenien nach Italien gelangen, stark zugenommen. Geschätzt wird, dass rund 80 Migranten täglich über Slowenien nach Italien gelangen. 782 Migranten wurden seit Jahresbeginn bei Triest unweit der slowenischen Grenze aufgegriffen.

Nun reagieren Slowenien und Italien mit einer gemeinsamen Patrouille. Die Polizisten werden die Grenze nahe Triest und Görz (Gorizia) sichern.

Grafik Grenzkontrolle SDA
Grafik der SDA vom Montag, 1. Juli 2019, zu den Grenzkontrollen zwischen Italien und Slowenien. - keystone

«Wir machen die Ost-Grenze dicht, wie wir die Seefahrten über das Mittelmeer um 85 Prozent reduziert haben», erklärte Matteo Salvini. Der italienische Innenminister hatte erst kürzlich mit Slowenien ein Abkommen für zusätzliche Grenzkontrollen unterzeichnet.

Matteo Salvini will Anti-Migranten-Mauer wie USA

Zudem bringt Matteo Salvini eine neue Idee aufs Tapet: Eine Anti-Migranten-Mauer an der Grenze zu Slowenien soll her. Das italienische Innenministerium prüfe derzeit mit der Region Friaul-Julisch-Venetien die Errichtung einer 243 Kilometer langen Mauer zwischen den beiden Schengen-Mitgliedsländern.

Mauer Donald Trump
Was darfs denn sein? US-Präsident Donald Trump begutachtet Prototypen für die Grenzmauer zwischen den USA und Mexiko. - keystone

«Es wird eine Mauer, oder etwas anderes sein, doch müssen wir den Migrationsstrom für die Sicherheit unserer Mitbürger stoppen.» Dies erklärte Massimiliano Federiga, Präsident der autonomen Region Friaul-Julisch-Venetien. Man könne nicht einen Polizisten pro Meter Grenze einsetzen, so der Spitzenpolitiker der rechten Lega. Dies erwähnte er gegenüber der römischen Tageszeitung «Il Fatto quotidiano».

Klar sorgen Salvinis Pläne auch für Verstimmung. Die italienische Senatorin Tatjana Rojc und Sprecherin der slowenischen Minderheit in Friaul kritisiert: «Nachdem wir hart für den Fall der Mauern in Europa gearbeitet haben, will man jetzt wieder Barrieren aufbauen.»

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