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Medikamenten-Lieferapps geben persönliche Daten weiter

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Deutschland,

Viele Apps erweisen sich bei nähere Betrachtung als wahre Datenkraken. Auch die Lieferdienst-Apps mancher Apotheken bilden da keine Ausnahme. Hier sollten Nutzer vorsichtig sein.

Die Schnupfenpillen mal schnell per App ordern? Keine gute Idee: Manche Anbieter erheben hier unnötig viele persönliche Daten - und teilen sie mit Werbenetztwerken.
Die Schnupfenpillen mal schnell per App ordern? Keine gute Idee: Manche Anbieter erheben hier unnötig viele persönliche Daten - und teilen sie mit Werbenetztwerken. - Christin Klose/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer seine Medikamente in der Apotheke bestellt, kann davon ausgehen, dass die Daten nicht an Dritte weitergegeben werden.

Anders sieht es bei Apothekenversand-Apps aus. Das Ergebnis der Verbraucherschützer von «mobilsicher.de» fällt vernichtend aus.

Fünf Apotheken-Apps für das Betriebssystem Android hat sich die Fachredaktion näher angesehen. Für jede Anwendung seien demnach Name, Anschrift, Telefonnummer oder eine E-Mail-Adresse notwendig. In einem Fall wurde auch der Standort abgefragt. Das Ergebnis: Drei der fünf getesteten Apps gaben sämtliche Suchanfragen an Drittanbieter weiter. Ausserdem behalten sie auch Namen, Kontaktdaten, Angaben zum Wohnort und eindeutige Gerätedaten nicht für sich. Einige Apps führen ausserdem eine Bonitätsprüfung der Kunden durch.

Daten lassen Rückschlüsse auf Krankheiten und Behandlung zu

Solche Informationen lassen dem Bericht nach Rückschlüsse zu, unter welchen Krankheiten ein Mensch leidet und welche Therapien angewandt werden. Vor allem dann, wenn die gesammelte Suchhistorie verknüpft mit anderen persönlichen Daten erhoben werden - aus Verbrauchersicht nicht wünschenswert, so das Urteil.

Die Daten gehen laut «mobilsicher.de» unter anderem an amerikanische Marketing- und Analysedienste sowie auch an grosse Datensammler wie Google und Facebook. In einem Fall profitierten bis zu neun Drittfirmen von den Datenpaketen. Nur eine App biete Nutzern die Möglichkeit, die Datenverarbeitung zu unterbinden. Doch auch hier folgt Kritik: Trotzdem würden Daten an das Unternehmen übermittelt. Man arbeite derzeit an einer Lösung des Problems, heisst es vonseiten der Entwickler.

Ein weiterer Kritikpunkt sind laut «mobilsicher.de» die Datenschutzerklärungen: Diese seien entweder fehlerhaft, ungenau oder gesetzte Links führten zum Teil ins Nichts.

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