Daten

Doge plant «Hackathon» für Schnittstelle von sensiblen Daten

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

USA,

Elon Musks Doge plant offenbar einen Hackathon zur Schaffung einer Mega-API für Steuerdaten. Kritiker warnen eindringlich vor möglichen Konsequenzen.

Musk Doge
Elon Musks Doge hält es für sinnvoll, Hacker eine Schnittstelle zur Zusammenführung sensibler Daten erarbeiten zu lassen. (Archivbild) - Keystone

Das Department of Government Efficiency (DOGE), geleitet von Elon Musk, organisiert diese Woche einen Hackathon, wie «The Verge» berichtet. Ziel ist die Entwicklung einer Mega-API, die den Zugang zu Steuerdaten des Internal Revenue Service (IRS) vereinfachen soll.

Die geplante Schnittstelle soll Steuerdaten wie Namen, Adressen und Sozialversicherungsnummern zentral verfügbar machen. Laut «TechCrunch» könnte dies durch eine Cloud-Infrastruktur ermöglicht werden, wobei Palantir als Partner im Gespräch ist.

Thiel Palantir Musk Doge
Palantir-Gründer Thiel (r.) und Doge-Chef Musk posieren im Jahr 2000 für ihren gemeinsamen Online-Finanzdienst x.com. (Archivbild) - Keystone

Palantir, bekannt für seine Arbeit in der Datenanalyse und Überwachung, wird von Peter Thiel geleitet, einem engen Geschäftspartner Musks. Die Zusammenarbeit sorgt für Besorgnis bei Datenschutzexperten, da die IRS-Daten bisher durch getrennte Systeme geschützt waren, wie «Wired» betont.

Doge und die Mega-API

Doge, ursprünglich als US Digital Service gegründet, wurde unter Donald Trump in Department of Government Efficiency umbenannt. Eigenen Angaben zufolge verfolgt die Organisation das Ziel, IT-Systeme zu modernisieren und Regierungsprozesse effizienter zu gestalten.

Die Mega-API soll den Austausch zwischen Softwaresystemen erleichtern und Steuerdaten für externe Anwendungen zugänglich machen. Kritiker warnen jedoch vor Sicherheitsrisiken und dem Verlust von Datenschutzstandards, wie «Heise» berichtet.

Bürgerrechtler zeigen sich entsetzt über den «Datenstaubsauger» und möglichen Missbrauch der sensiblen Daten durch externe Parteien. Laut «The Verge» könnte die geplante Schnittstelle eine „offene Tür“ für Steuerdaten schaffen, ohne angemessene Schutzmassnahmen einzuhalten.

Doge entlässt Sicherheitsexperten

Doge hat laut «Wired» vorab mehrere IT-Projekte der IRS gestoppt und führende Sicherheitsexperten entlassen. Dies verstärkt Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des Hackathons.

ITS Gebäude Doge
Vor der Einrichtung der Mega-Schnittstelle sollen diverse IT- und Sicherheitsexperten des IRS durch Doge entlassen worden sein. (Archivbild) - Keystone

Auch die geplante Umsetzung innerhalb von 30 Tagen stösst auf Skepsis: Laut «Wired» könnte diese Frist die Funktionsfähigkeit der Behörde gefährden und technische Probleme hervorrufen.

Zusätzlich möchte Doge laut «winfuture» den kostenlosen Steuerdienst Direct File abschaffen. Damit wären Bürger wieder auf kostenpflichtige Drittanbieter angewiesen, was Datenschützer stark kritisieren.

Skepsis gegenüber Palantir

Die Rolle von Palantir sorgt ebenfalls für Diskussionen. Laut «TechCrunch» könnten durch die Mega-API Daten in externe Systeme exportiert werden, was zusätzliche Risiken birgt.

Ist es sinnvoll, Hürden beim Zugriff auf sensible Daten abzubauen, um Systeme zu verschlanken?

Palantir steht seit Jahren wegen seiner engen Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden in der Kritik. Das Unternehmen ist laut «TechCrunch» für seine massiven Datensammlungen und Überwachungsprojekte bekannt.

Bürgerrechtler befürchten, dass Palantirs Beteiligung an der Mega-API den Datenschutz weiter untergraben könnte. Die Verbindung zwischen Musk und Thiel verstärkt die Sorge um mangelnde Transparenz und Kontrolle.

Kommentare

User #3212 (nicht angemeldet)

Das geht in Richtung eines Social Credit Systems. Es ist zu befürchten, dass diese Daten mit Gesundheitsdaten, Social Media und Suchmaschinendaten etc. kombiniert und mit AI ausgewertet werden. Anschliessend ist es möglich, Jobs, Bewerbungen für Universitäten, Versicherungsverträge nach jedem beliebigen Kriterium zu vergeben, das der autoritären Regierung gerade einfällt. Musk ist bekannt für seinen sorglosen Umgang mit vertraulichen Daten und sagt neuerdings bei seinen Auftritten, "dass auch er Fehler mache". Das kommt nicht gut. Alle Amerikaner, die Trump nicht gewählt haben, tun mir leid.

User #3733 (nicht angemeldet)

Es wäre natürlich schön, wenn die Steuerdaten von Trump und Konsorten so öffentlich bekannt werden würden.

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