Tausende Menschen demonstrierten am Mittwoch und in der Nacht auf Donnerstag gegen Staatschef Lukaschenko. 364 Menschen wurden dabei festgenommen.
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Eine Demonstration gegen Lukaschenko in Minsk. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Protesten in Belarus wurden 364 Menschen festgenommen.
  • Tausende Menschen demonstrierten gegen Staatschef Alexander Lukaschenko.
  • Die EU erkennt Lukaschenko nicht mehr als Präsidenten von Belarus an.
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Bei den Protesten gegen die Amtseinführung des umstrittenen Staatschefs Alexander Lukaschenko in Belarus (Weissrussland) sind 364 Menschen festgenommen worden. Das teilte das Menschenrechtszentrum Wesna (Spring96) am Donnerstag in Minsk mit

Nicht nur in der Hauptstadt Minsk, sondern auch in Grodno, Gomel, Borissow und anderen Städten seien Protestler in Gewahrsam gekommen. Tausende Menschen waren am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag auf die Strasse gegangen, um gegen die sechste Amtseinführung Lukaschenkos zu demonstrieren. Der 66-Jährige hatte den Staatsakt ohne vorherige Ankündigung am Mittwoch angesetzt.

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Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus (Weissrussland). - Keystone

Die EU erkennt Lukaschenko nach der umstrittenen Wahl vom 9. August nicht mehr als Präsidenten an. Seine Gegner warfen dem als «letzten Diktator Europas» verschrienen Politiker vor, die Amtseinführung wie eine Geheimoperation durchgezogen zu haben.

Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer und Tränengas ein

Maskierte Uniformierte gingen am Mittwoch teils auch mit Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor. Es gab auch Verletzte, die von anderen Demonstranten versorgt wurden. Menschen vor Ort erzählten, dass sie Schüsse in Minsk gehört hätten. Berichten zufolge setzten die Sicherheitskräfte zudem Tränengas ein. Das wiesen die Behörden zurück. Sie hätten die Lage unter Kontrolle, meldete die Staatsagentur Belta.

Die Demokratiebewegung fordert den Rücktritt Lukaschenkos, die Freilassung politischer Gefangener und Neuwahlen. Der Machthaber lehnt einen Dialog mit der Bewegung ab. Er hatte am Mittwoch mehr als sechs Wochen nach der umstrittenen Wahl seinen Amtseid abgelegt. Zuvor hatte er sich nach 26 Jahren an der Macht mit 80,1 Prozent zum Sieger erklären lassen.

Swetlana Tichanowskaja
Swetlana Tichanowskaja ist eine der weissrussischen Oppositionellen, die in Litauen Zuflucht gefunden haben. - dpa

Die Opposition sieht Swetlana Tichanowskaja als Siegerin der Abstimmung. Tichanowskaja erklärte die Amtseinführung für ungültig. Lukaschenko sei abgewählt worden und habe daher keinen Auftrag des Volkes mehr, das Land zu regieren.

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