Memorial: Jan Ratschinski hält Rede bei Friedensnobelpreis-Vergabe
Der Moskauer Bürgerrechtler Jan Raschinski wird bei der Verleihung der Friedensnobelpreises für die Organisation Memorial eine Rede halten.
Das Wichtigste in Kürze
- Jan Ratschinski wird beim Friedensnobelpreis die Rede halten.
- Die Verleihung findet am 10. Dezember statt.
Bei der Verleihung des Friedensnobelpreises am 10. Dezember soll für die russische Menschenrechtsorganisation Memorial der prominente Moskauer Bürgerrechtler Jan Ratschinski die Preisträgerrede halten. Das teilte Memorial der Deutschen Presse-Agentur in Moskau mit.
Der 63 Jahre alte Vorsitzende der in Russland aufgelösten Organisation wird von Lana Estemirowa begleitet, deren Mutter als Memorial-Mitarbeiterin in Tschetschenien im Nordkaukasus unter anderem russische Kriegsverbrechen aufgedeckt hatte. Sie wurde 2009 ermordet.
Ausgezeichnet werden auch der in Belarus inhaftierte Anwalt Ales Bjaljazki, Leiter der Menschenrechtsorganisation Wesna, und die ukrainische Bürgerrechtsorganisation Center for Civil Liberties.
Deren Geschäftsführerin in Kiew, Oleksandra Romanzowa, hatte erklärt, dass die in diesem Jahr Geehrten alles dafür tun würden, um Kriege – wie den jetzt gegen die Ukraine – zu verhindern. Der Friedensnobelpreis ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 980'000 Euro) dotiert und wird in der norwegischen Hauptstadt Oslo überreicht.
Die international bekannte Memorial wurde im vergangenen Jahr auf Anweisung der Behörden aufgelöst, weil sie gegen Gesetze verstossen haben soll. Memorial lehnte es ab, den umstrittenen Titel «ausländischer Agent» zu tragen. Die Organisation setzt sich für politisch Verfolgte und Gefangene ein. Und sie klärt etwa auch über Verbrechen der kommunistischen Gewaltherrschaft auf.