Menge an Falschgeld in Europa geht zurück
Die Anzahl an Falschgeld, das in Europa sichergestellt wurde, ist stark zurückgegangen. Die neuen Sicherheitsmerkmale scheinen Wirkung zu zeigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Anzahl an Falschgeld im Euro-Raum ist vergleichsweise um 19 Prozent zurück gegangen.
- Die neuen Sicherheitsmerkmale scheinen Geldfälscher abzuschrecken.
Im vergangenen Jahr sank die Zahl der sichergestellten Euro-Blüten in Europa deutlich. Neue Sicherheitsmerkmale erschweren Geldfälschern das Handwerk.
Polizei, Handel und Banken in Europa zogen 563'000 gefälschte Banknoten aus dem Verkehr. Das waren knapp 19 Prozent weniger als im Jahr 2017, wie die Europäische Zentralbank (EZB) heute Freitag in Frankfurt mitteilte. Der rechnerische Schaden lag bei rund 31,4 Millionen Euro (rund 35,5 Millionen Franken). Im Jahr 2017 waren es noch 36 Millionen Euro (rund 40, 7 Millionen Franken).
In Deutschland verringerte sich die Zahl der Euro-Blüten nach Angaben der Bundesbank binnen Jahresfrist um 20 Prozent auf etwas mehr als 58'000 Scheine. «Die Einführung der neuen Europa-Serie mit verbessertem Fälschungsschutz ist der Grund dafür», erklärte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann. Der Schaden durch falsche Banknoten in der Bundesrepublik verringerte sich von 4,1 Millionen Euro (rund 4,6 Millionen Franken) 2017 auf rund 3,4 Millionen Euro (rund 3,8 Millionen Franken) im vergangenen Jahr.
«Falsche 20-Euro-Scheine gibt es deutlich weniger. Auch die Zahl der mit 70 Prozent am häufigsten gefälschten 50-Euro-Banknoten ist merklich zurückgegangen», erläuterte Beermann. Anfang April 2017 war der runderneuerte 50-Euro-Schein mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen unters Volk gebracht worden. Den überarbeiteten 20er gibt es bereits seit Ende November 2015.
Neue Hürden
Als Hürden für Fälscher gelten vor allem das durchsichtige Porträtfenster und die Smaragdzahl. Ende Mai 2019 wollen die Notenbanken den 100-Euro- und den 200-Euro-Schein mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen ausgeben.
Gemessen an der Gesamtmenge der im Umlauf befindlichen Euro-Banknoten – aktuell sind es nach EZB-Angaben mehr als 22 Milliarden Stück – ist der Falschgeld-Anteil äusserst gering. In Deutschland entfielen im vergangenen Jahr nach Angaben der Bundesbank rein rechnerisch sieben gefälschte Scheine auf 10'000 Einwohner.