Merkel äussert sich besorgt über Trump und Musk

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Deutschlands Ex-Kanzlerin Angela Merkel äussert Besorgnis über Trump’s erneuten Wahlsieg und Elon Musks Einfluss auf den künftigen US-Präsidenten.

Angela Merkel
Angela Merkel äussert Besorgnis über Trump’s erneuten Wahlsieg. (Archivbild) - Sebastian Willnow/dpa

Deutschlands Ex-Kanzlerin Angela Merkel äussert sich besorgt über den erneuten Wahlsieg von Donald Trump und den Einfluss des Milliardärs Elon Musk auf den künftigen US-Präsidenten.

«Wenn jemand in der Politik keine Win-win-Situationen zulässt, sondern immer nur Sieger und Verlierer kennt, dann ist das eine sehr schwierige Aufgabe für den Multilateralismus», sagte Merkel dem «Spiegel» über Trump. «Dieses gegenseitige Übertrumpfen» halte sie nicht für eine politische Tugend und sei nicht ihr Stil gewesen. Darüber, dass nicht die Demokratin Kamala Harris die US-Wahl gewonnen habe, empfinde sie Trauer: «Ich hätte es mir anders gewünscht.»

Mit Blick auf Musk sagte Merkel: «Wenn ein Mensch wie er Eigentümer von 60 Prozent aller Satelliten ist, die im Weltraum kreisen, dann muss uns das zusätzlich zu den politischen Fragen enorm beschäftigen.» In den vielen Krisen ihrer Kanzlerschaft sei die Politik die letzte Instanz gewesen, um für Ausgleich zwischen Mächtigen und normalen Bürgern zu sorgen. «Wenn diese letzte Instanz zu stark von Unternehmen beeinflusst wird, ob durch Kapitalmacht oder technologische Fähigkeiten, dann ist das eine ungekannte Herausforderung für uns alle.»

Merkel über Trump: Jede Begegnung ein Wettkampf

Merkel hatte von 2017 bis 2021 zeitgleich mit Trump regiert und war mehrmals mit ihm zusammengetroffen. Trump sei dabei sehr neugierig gewesen und habe Details ganz genau wissen wollen, sagte die frühere Kanzlerin nun. «Aber nur, um sie auf den eigenen Vorteil hin abzutasten, um Argumente zu finden, die ihn stärken und andere schwächen», ergänzte sie.

«Je mehr Menschen im Raum waren, desto grösser war sein Drang, der Sieger zu sein. Man kann mit ihm nicht plaudern, jede Begegnung ist ein Wettkampf: Du oder ich.» Andere Regierungschefs sollten sich diesem Stil auf keinen Fall anpassen, warnte Merkel: «Sonst kriegt man politisch ja gar nichts mehr hin.»

Merkels Memoiren mit dem Titel «Freiheit» erscheinen am Dienstag.

Kommentare

User #4337 (nicht angemeldet)

Man versteht ja den Frust von den Zensurfreunden und Meinungsunterdrückern nur zugut. Da habe sie Jahrzehnte daran gearbeitet ihre Leute in den Medienhäusern an die massgeblichen Positionen zu bringen und dann kommt das Internet mit seinen Sozialen Medien daher. Das muss bitter sein.

User #4149 (nicht angemeldet)

Die hätte sich 2015 lieber Sorgen um Deutschland und Europa gemacht.

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