Merkel: Impfstoff-Entscheidung wird zu Verunsicherung führen
Die Diskussion über den AstraZeneca-Impfstoff geht weiter. Angela Merkel, die Bundeskanzlerin, bat um Vertrauen in der Entscheidung.
Das Wichtigste in Kürze
- Merkel bat um Vertrauen in der Entscheidung zur Aussetzung von AstraZeneca-Impfungen.
- Offenheit und Transparenz seien die besten Möglichkeiten, mit der Situation umzugehen.
- Um möglichst schnell zu impfen, sei es wichtig auf den Impfstoff zugreifen zu können.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat um Vertrauen in die Entscheidung zur Aussetzung der AstraZeneca-Impfungen bei unter 60-Jährigen geworben. «Das alles wird Verunsicherung mit sich bringen», sagte sie am Dienstagabend.
Offenheit und Transparenz
Doch Offenheit und Transparenz seien die beste Möglichkeit mit einer solchen Situation umzugehen. Die Alternative sei gewesen, etwas unter den Teppich zu kehren oder die Fälle ernst zu nehmen, sagte Merkel.
«Und deshalb glaube ich: Unter allen Abwägungen ist dies der Weg, der noch zu dem möglichst besten Vertrauen führt. Wenngleich ich die Verunsicherung nicht wegreden kann.» Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte: Es ist wichtig, möglichst viele der über 60-Jährigen in der dritten Infektionswelle zu impfen und so zu schützen.
AstraZeneca soll zügig genutzt werden
Deshalb sei es wichtig, dass auch der Impfstoff von AstraZeneca zügig genutzt werde. «Und es werden sich, da bin ich sehr, sehr sicher, hinreichend viele über 60-Jährige gerne schützen lassen mit diesem Impfstoff.»
Der Impfstoff von AstraZeneca soll ab diesem Mittwoch in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahre eingesetzt werden. Unter 60-Jährige sollen sich «nach ärztlichem Ermessen und nach sorgfältiger Aufklärung» weiterhin damit impfen lassen können. Dies geht aus einem Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern hervor. Hintergrund sind Auffälligkeiten mit Fällen von Blutgerinnseln in Hirnvenen nach Impfungen vor allem bei jüngeren Frauen.