Anstieg positiver Tests in übriger Bevölkerung im Kreis Gütersloh
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischbetrieb Tönnies steigen nun auch die Fälle von Coronavirus ausserhalb des Betriebes in der Bevölkerung von Gütersloh (D).
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Fall Tönnies steigen nun auch die Coronavirus-Fallzahlen ausserhalb des Betriebs.
- Die Behörden sagen, dass eine Mehrzahl der Betroffenen ohne Krankheitszeichen sei.
Im deutschen Landkreis Gütersloh steigt die Zahl der positiven Tests in der übrigen Bevölkerung nach Angaben der Behörden merklich an. Dies nach dem massiven Corona-Ausbruch bei Angestellten des Fleischbetriebs Tönnies.
Binnen einer Woche - vom 20. bis 26. Juni - wurden 75 Menschen ohne Bezug zur Firma positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Dies teilte der Landkreis Gütersloh am Samstagabend mit.
Die Mehrzahl der Betroffenen weise offenbar keine Krankheitszeichen auf. Ein gutes Zeichen sei, dass kein Anstieg von Erkrankten zu verzeichnen sei, erklärte der Landkreis.
2203 Infektionen mit Coronavirus bestätigt
Im Kreis Gütersloh wurden demnach seit Beginn der Pandemie bis Samstagfrüh 2203 Coronainfektionen durch Labore bestätigt. 1434 Menschen gelten derzeit als infiziert. Von ihnen werden 29 Menschen stationär behandelt, fünf von ihnen liegen auf der Intensivstation, zwei müssen beatmet werden.
Freiwillige Tests sollen Klarheit über die Ausbreitung bringen. So wird aufgezeigt, in welchem Umfang der Corona-Ausbruch bei Tönnies-Mitarbeitern auf die Bevölkerung im Kreis Gütersloh übergegriffen hat.
Wegen der Infektionen bei Tönnies gelten seit Mittwoch für die rund 640'000 Menschen in den Kreisen Gütersloh wieder verschärfe Corona-Auflagen.
Bayern weitet Tests wegen Gütersloh aus
In Bayern will man nun wieder vermehrt testen. Jeder soll sich künftig auf das Coronavirus testen lassen können. Der Fokus liegt dabei auf Schlachthöfen und Fleischverarbeitungsbetrieben. Ziel sei, «grösseren Ausbruchsgeschehen wie in Gütersloh vorzubeugen», erklärt die Gesundheitsministerin Melanie Huml.
In 33 weiteren ausgewählten Fleischbetrieben, darunter 9 Schlachthöfe, 12 Zerlegebetriebe und 12 Betriebe, die Fleisch- oder Wurstwaren herstellen, sollen die Mitarbeiter reihenweise getestet werden. «Dabei wollen wir auch herausfinden, ob die hohe körperliche Belastung oder die Arbeit bei ungünstigen Klimabedingungen mögliche weitere Risikofaktoren für eine Corona-Infektion darstellen», sagte Huml.