Merz und Taurus: Eskalation oder strategischer Wandel?
Friedrich Merz befürwortet die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Verteidigungsminister Pistorius reagiert skeptisch auf die Pläne.

Friedrich Merz hat seine Bereitschaft zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine erneut bekräftigt. Er betonte, dass Deutschland sich beteiligen sollte, wenn die Lieferung mit europäischen Partnern abgestimmt ist, wie «Tagesspiegel» berichtet.
Merz erklärte, die Ukraine müsse aus der Defensive kommen, um den Konflikt aktiv zu beeinflussen. Er sprach von der Möglichkeit, strategische Ziele wie die Krim-Brücke anzugreifen, so «Focus Online».
Merz und Taurus: Pistorius äussert Bedenken zu den Plänen
Verteidigungsminister Boris Pistorius reagierte skeptisch auf Merz' Vorhaben und verwies auf mögliche Risiken der Taurus-Lieferung. Er betonte, dass es sowohl gute Argumente für als auch gegen eine solche Lieferung gebe.
Pistorius zweifelte an der Abstimmung mit europäischen Partnern. Bislang haben nur Grossbritannien und Frankreich ähnliche Waffensysteme geliefert.

Der Kreml reagierte scharf auf Merz' Äusserungen und warnte vor einer weiteren Eskalation des Ukraine-Konflikts. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete Merz' Haltung als konfrontativ und gefährlich, wie «FR» berichtet.
Russland sieht in der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern eine direkte Bedrohung seiner Infrastruktur. Europa wird für die Unterstützung solcher Massnahmen kritisiert, so «FR».
Strategische Bedeutung der Taurus-Raketen
Die Taurus-Marschflugkörper gelten als eines der präzisesten Waffensysteme Deutschlands. Mit einer Reichweite von 500 Kilometern könnten sie Ziele tief im russischen Territorium erreichen, wie «Tagesspiegel» schreibt.
Merz sieht darin ein Mittel, den Druck auf Russland zu erhöhen und die ukrainische Armee zu stärken. Kritiker warnen jedoch vor den geopolitischen Folgen einer solchen Entscheidung.