Migranten an Belarus-Grenze: Litauen sichert Polen Hilfe zu
Litauen hat Polen angesichts der zugespitzten Lage an der EU-Ostgrenze zu Belarus seinen Beistand zugesagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Litauen steht Polen in der schwierigen Migrationssituation von Belarus bei.
- Der baltische Staat grenzt ebenfalls an Belarus.
Polen wird immer noch durch die illegale Migration von Belarus belastet. Litauen hat nun ihrem Nachbarsland den Beistand in dieser Situation zugesagt.
«Wir sind bereit, unserem Nachbarn jede erforderliche Unterstützung zu leisten, um diese Herausforderung der illegalen Migration zu meistern.» Das twitterte Staatpräsident Gitanas Nauseda am Montag nach einem Telefonat mit seinem polnischen Amtskollegen Andrzej Duda.
Das ebenfalls an Belarus grenzende Litauen stehe in «voller Solidarität» zu Polen.
Beide Staatschefs vereinbarten, regelmässig Informationen über die Lage an der Grenze zu Belarus auszutauschen. Dabei sollen Massnahmen koordiniert werden, hiess es in einer Mitteilung der Präsidialkanzlei.
Die Zahl irregulärer Grenzübertritte hat stark zugenommen
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte erklärt, er werde Migranten auf dem Weg in die Europäische Union nicht mehr aufhalten. Das sei seine Reaktion auf westliche Sanktionen. Die Zahl irregulärer Grenzübertritte an den EU-Aussengrenzen zu Belarus hat seitdem stark zugenommen.
Nach Angaben der Behörden in Belarus machten sich am Montag Hunderte Migranten auf den Weg zur Grenze nach Polen. Auf Fotos war zu sehen, wie die Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern in grösseren Gruppen ihr Hab und Gut trugen. Aus Sicht der polnischen Regierung könnte die Gruppe versuchen, in der Nähe des Ortes Kuznica Bialostocka die Grenze zu durchbrechen.
Auch Litauen verstärkt unterdessen seine Massnahmen. «Wir bereiten uns auf alle möglichen Szenarien vor», sagte Grenzschutzchef Rustamas Liubajevas. Die Armee des baltischen EU- und Nato-Landes hat zudem die diensthabenden Militäreinheiten an der Grenze in höhere Alarmbereitsschaft versetzt. Auch wurde die Reaktionszeit für zusätzliche Truppen verkürzt, teilten die Streitkräfte mit.