Millionenschwerer Ferrari-Coup: Mehr als drei Jahre Haft
Bei einem Fahrerwechsel während einer Probefahrt lässt er den Händler einfach stehen und braust mit 400 PS davon, lautet der Vorwurf. Die Beweise sind erdrückend - aber der Angeklagte schweigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem spektakulären Diebstahl eines mehr als zwei Millionen Euro teuren Ferraris ist ein 45-Jähriger zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden.
Das Amtsgericht in Neuss sprach den Mann am Mittwoch wegen schweren Diebstahls schuldig.
Der Richter verwies auf die erdrückende Beweislage. Nicht nur hätten mehrere Zeugen den Mann zweifelsfrei wiedererkannt. Im Wagen seien auch seine Fingerabdrücke und seine DNA gesichert worden. Dennoch beantragte der Verteidiger des vorbestraften Mannes einen Freispruch. Der 45-Jährige, der in Frankreich festgenommen und an die deutsche Justiz ausgeliefert worden war, schwieg zu den Vorwürfen.
Er war im Mai 2019 in Düsseldorf als vermeintlicher Kaufinteressent bei einem Oldtimer-Handel erschienen und hatte eine vermeintliche Probefahrt mit dem für 2,35 Millionen Euro angebotenen Ferrari unternommen.
Als es im benachbarten Neuss einen Fahrerwechsel geben sollte und der Verkäufer dazu ausgestiegen war, gab der 45-Jährige Gas und brauste mit dem 400-PS-Gefährt davon, während der verdutzte Verkäufer am Strassenrand zurückblieb.
Der Ferrari war nach einem Zeugenhinweis in Grevenbroich am Niederrhein in einer Garage sichergestellt worden. Erstbesitzer des seltenen Ferrari 288 GTO, Baujahr 1985, war laut Verkaufsanzeige Ex-Formel-1-Pilot Eddie Irvine.