«Eine Lösung muss dringend gefunden werden». Die EU-Minister setzen den Billigflieger Ryanair im Tarifstreit unter Druck.
Flugzeuge der irischen Airline Ryanair stehen auf dem Vorfeld des Flughafens Weeze.
Ryanair steht im Streit mit den Gewerkschaften. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gewerkschaften und Ryanair konnten sich bislang nicht einigen.
  • Die Praxen von Ryanair stehen teilweise in Konflikt mit nationalem Arbeitsrecht.
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Europas grösster Billigflieger Ryanair gerät angesichts anhaltenden Streits um Löhne und Arbeitsbedingungen in mehreren EU-Ländern weiter unter Druck. Die Arbeitsminister aus fünf Ländern erinnerten die irische Firma an ihre Verantwortung für das eigene Personal.

«Eine Lösung muss dringend gefunden werden», heisst es in einem Schreiben der Minister aus Deutschland, Belgien, Italien, Luxemburg und den Niederlanden an Firmenchef Michael O'Leary, das der Nachrichtenagentur DPA vorliegt.

Richtige Richtung

Unerlässlich dafür sei, dass das gesamte Personal an den jeweiligen Standorten nach einer sehr kurzen Übergangszeit dem nationalen Arbeitsrecht unterliege. Diese Lösungen sollten ausserdem mit den jeweiligen Gewerkschaften vereinbart werden.

Ryanair steht in mehreren EU-Ländern in Konflikten mit Vertretungen von Flugbegleitern und Piloten. Gewerkschaften fordern unter anderem die Anwendung des jeweils nationalen Arbeitsrechts, nicht nur des irischen. Laut EU-Sozialkommissarin Marianne Thyssen hat Ryanair Bereitschaft signalisiert, in einigen Ländern zu lokalen Verträgen zu wechseln. Das gehe in die richtige Richtung, über das Einhalten von Gesetzen sollten Arbeitnehmer aber nicht verhandeln müssen.

Die fünf Arbeitsminister betonten, für Ryanair bestehe jetzt die Gelegenheit, mit den Gewerkschaften ein Abkommen zu schliessen, das die Basis für einen nachhaltigen sozialen Frieden bilden könnte. Sie hofften, dass dies in den nächsten Wochen zustande kommen.

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