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Mobilfunkanbieter O2 macht Tempo beim 5G-Ausbau

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Deutschland,

Wenn es um Pläne für den Mobilfunk-Ausbau geht, sind Verzögerungen in der Regel keine Seltenheit. Doch O2 wartet nun mit Erfolgen auf – und steckt sich schon höhere Ziele.

Ein Mobilfunkmast im Berliner Stadtteil Schmöckwitz.
Ein Mobilfunkmast im Berliner Stadtteil Schmöckwitz. - Christoph Dernbach/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Ausbau seines 5G-Mobilfunknetzes kommt der Telekommunikationskonzern Telefónica Deutschland (O2) so zügig voran, dass er sich ein neues ambitioniertes Ziel setzen will.

Er gehe fest davon aus, dass der für Ende 2025 angepeilte flächendeckende Ausbau früher erreicht werde, sagte Firmenchef Markus Haas am Donnerstag in München. Die neue Zielsetzung soll im Februar festgelegt werden.

Anfang der Woche hatte Telefónica überraschend bekanntgegeben, dass die 5G-Antennen der Firma bereits 75 Prozent der deutschen Haushalte erreichen. Das Ziel von einer 50 Prozent-Abdeckung bis Jahresende hatte O2 damit deutlich übertroffen. Zudem schloss Telefónica zum Wettbewerber Vodafone auf, der bei der 5G-Abdeckung zuvor deutlich weiter gewesen war und nun mit ebenfalls 75 Prozent gleichauf liegt mit O2. Die Deutsche Telekom liegt bei mehr als 92 Prozent.

Telefónica-Deutschlandchef Haas begründete die positive Entwicklung mit dem für den Ausbau wichtigen guten Wetter in den Sommermonaten, den deutlich schwächeren Corona-Einschränkungen in diesem Jahr und mit einem verstärkten Fokus auf die Flächenversorgung.

Latenzen und Reichweiten variieren

Für die 5. Mobilfunkgeneration nutzen die Mobilfunkanbieter unterschiedliche Frequenzen. In hohen Frequenzen mit grossem Datendurchsatz, aber geringer Reichweite ist die Latenz – die für Online-Games und andere Anwendungen wichtige Reaktionszeit – sehr niedrig, in den niedrigeren Frequenzen etwas höher, aber immer noch relativ niedrig. Die niederigeren Frequenzen eignen sich dank ihrer grossen Reichweite besonders für die Versorgung auf dem Land. Bei Telefónica halte sich der Versorgungsanteil über die 3,6 Gigahertz- und 0,7-Gigahertz-Frequenzen «in etwa die Waage», sagte Haas.

Der Manager stellte Geschäftszahlen zum dritten Quartal vor, die positiv ausfielen. Der Umsatz legte um sechs Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Das kräftige Wachstum lag an einer anziehenden Mobilfunknachfrage und vor allem an höheren Erlösen mit Handys – immer mehr Kunden wollen ein 5G-fähiges Smartphone haben und greifen daher tiefer in die Tasche. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um knapp fünf Prozent auf rund 642 Millionen Euro zu.

Unter dem Strich brach der Gewinn von 227 Millionen Euro im Vorjahr auf 39 Millionen Euro ein. Das lag an einem Einmaleffekt: Im Vorjahresquartal hatte Telefonica Deutschland noch von einer Zahlung für den Verkauf seiner Mobilfunkstandorte profitiert, in denen die Firma inzwischen nur noch Mieter ist. Insgesamt schnitt das Unternehmen im dritten Quartal etwas besser ab als von Analysten gedacht. Seine Prognose für das laufende Jahr hob Telefónica Deutschland leicht an.

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