Moskau wirft Kiew Sabotage von Fluchtkorridoren aus Mariupol vor
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Tagen wird versucht, Hilfs- und Fluchtkorridore nach Mariupol einzurichten.
- Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig Sabotage an der Evakuierung vor.
Russland hat der Ukraine einmal mehr fehlende Kooperation bei der Evakuierung von Zivilisten aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol vorgeworfen. Knapp 2000 Menschen hätten zwar in den vergangenen 24 Stunden selbstständig aus Mariupol flüchten können. Das teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntagabend mit.
Hilfskonvois aber wären wegen ukrainischem Beschuss nicht in die Stadt am Asowschen Meer durchgekommen. Das liess sich zunächst nicht überprüfen. Moskau und Kiew werfen sich seit Wochen gegenseitig vor, die Flucht von Einwohnern aus Mariupol zu sabotieren.
Für diesen Montag hätten die russischen Truppen auf Vermittlung der Türkei hin einem weiteren Evakuierungsversuch zugestimmt, so Russlands Regierung.
Menschen werden aus Ukraine-Krieg nach Russland gebracht
Insgesamt seien seit Beginn des Ukraine-Kriegs, der in Russland offiziell als «militärische Spezial-Operation» bezeichnet wird, in den vergangenen fünf Wochen mehr als eine halbe Million Menschen aus verschiedenen Teilen der Ukraine nach Russland gebracht worden.
Moskau behauptet immer wieder, dass viele Ukrainer nach Russland fliehen wollen. Kiew hingegen hat mehrfach den Vorwurf geäussert, dass vor allem Frauen und Kinder oft gegen ihren Willen ins Nachbarland gebracht würden.