Moskauer Kreml: Kritiker sieht Putins Ende
Das Wichtigste in Kürze
- Kreml-Kritiker Michail Borissovitsch Chodorkowski hatte einen Auftritt in Zürich.
- Er verglich Putins Politik mit jener von Stalin.
- Der Ex-Oligarch glaubt nicht, dass Putin noch zehn Jahre an der Macht sein wird.
Michail Borissowitsch Chodorkowski steht kritisch zum Moskauer Kreml. Bei einem Auftritt in Zürich hat er seinem Lieblingsfeind an den Kragen gegriffen: der russische Staatschef Wladimir Putin. «Die demokratischen Institutionen sind zerstört», sagte der ehemalige russische Oligarch. Das Parlament habe keine Rechte mehr, die Gerichte seien abhängig und die Wirtschaft wachse trotz hohen Rohstoffpreise nicht mehr.
Konkret sei die momentane Lage «vergleichbar mit der unter Stalin», zitiert ihn «CH Media». Trotz der repressiven Lage behauptet Chodorkowski: «In zehn Jahren ist Putin 77 Jahre alt. Ich glaube nicht, dass die russische Gesellschaft bereit ist, einen 77-jährigen Präsidenten zu ertragen.»
Michail Borissowitsch Chodorkowski war einst einer der reichsten Menschen Russlands. Mit fragwürdigen Methoden hatte er einen Milliarden-Vermögen aufgebaut. Als Putin an die Macht kam, änderte sich die Lage aber ziemlich schnell. Zwischen 2003 und 2013 wurde er wegen Steuerdelikte eingesperrt.
Moskauer Kreml: Ukraine-Berater entlassen
Erst kürzlich wurde der Wladislaw Jurjewitsch Surkow von Kreml-Chef Putin entlassen. Surkow galt lange als einer der mächtigsten Männer Russlands –und als Architekt der russischen Ukraine-Politik.
Zu Surkows Zukunft machte der Kreml keine Angaben. Bereits zu Monatsbeginn war der 55-Jährige aus seinem Amt als Chefunterhändler des Kreml für den Ukraine-Krieg ausgeschieden. Ersetzt wurde er durch den Putin-Verbündeten Dmitri Kosak.