München entlässt Chefdirigenten der Philharmoniker wegen dessen Russland-Nähe
Die Stadt München entlässt den Chefdirigenten der Philharmoniker, Waleri Gergijew, wegen fehlender Distanzierung vom russischen Einmarsch in die Ukraine.
Das Wichtigste in Kürze
- Oberbürgermeister Reiter: Keine Distanzierung Gergijews von russischem Einmarsch.
Gergijew habe sich trotz der Aufforderung, «sich eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren, den Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt Kiew führt», nicht geäussert, erklärte der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstag. Reiter hatte Gergijew, der seit der Spielzeit 2015/2016 Chefdirigent der Philharmoniker ist, ein Ultimatum bis Montag gestellt
«Es wird damit ab sofort keine weiteren Konzerte der Münchner Philharmoniker unter seiner Leitung geben», stellte Reiter klar. Er hätte erwartet, dass Gergijew «seine sehr positive Einschätzung» des russischen Präsidenten Wladimir Putin «überdenkt und revidiert». Das sei nicht geschehen.
«In der aktuellen Situation wäre aber ein klares Signal für das Orchester, sein Publikum, die Öffentlichkeit und die Stadtpolitik unabdingbar gewesen, um weiter zusammenarbeiten zu können», betonte Reiter. Deshalb bleibe als alleinige Option nur eine sofortige Trennung.
Reiter hatte den Chefdirigenten bereits am Freitag aufgefordert, sich klar von dem Angriffskrieg Russlands zu distanzieren. Er setzte ihm dafür eine Frist bis Montag, die Gergijew verstreichen liess.