Nach 48 Tagen: «Hausarrest» in Spanien für Freizeit gelockert
In Spanien gilt seit März ein strenge Ausgangssperre. Diese wurde nun teilweise gelockert.

Das Wichtigste in Kürze
- In Spanien wurden die strengen Lockdown-Massnahmen nach anderthalb Monaten gelockert.
- Erstmals seit März verzeichnete Spanien weniger als 300 Corona-Tote an einem Tag.
Die strenge Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist in Spanien nach knapp sieben Wochen erstmals für Freizeitaktivitäten gelockert worden. Die Menschen durften am Samstag aus dem Haus, um spazieren zu gehen oder im Freien etwas Sport zu treiben. Strandpromenaden wie das Paseo Marítimo in Barcelona füllten sich schon am frühen Morgen mit Radfahrern, Joggern und Spaziergängern. In Madrid sah man auf den Avenues wie der Gran Vía oder dem Paseo de la Castellana sehr viele Menschen.
Verschiedene Ausgangsstunden nach Alter
Viele standen besonders früh auf. Denn neben örtlichen Beschränkungen und strengen Regeln gibt es zum Genuss der «neuen Freiheit» auch Zeitfenster. Junge zwischen 14 und 18 Jahren dürfen morgens (sechs bis zehn Uhr) und abends (zehn bis elf Uhr) ausgehen.

Für Senioren und Eltern gelten spezielle Zeiten. Bürger, die älter als 70 sind, dürfen zwischen Zehn und Zwölf Uhr morgens sowie zwischen Sieben und acht Uhr raus. Kinder unter 14 können zwischen zwölf und sieben Uhr mit einem Elternteil vor die Tür.
Beim Spazierengehen darf man sich nur bis zu einem Kilometer vom Wohnsitz entfernen. Beim Sport soll man die Wohngemeinde nicht verlassen. Sport muss man unbegleitet treiben, spazieren gehen darf man zwar auch zu zweit, aber nur mit einem Mitbewohner.
Erstmals seit März weniger als 300 Corona-Tote
Diese Lockerung ist Teil des Vier-Phasen-Plans, mit dem Spanien bis Ende Juni eine «neue Normalität» erreichen möchte. Jede Stufe des Exit-Plans soll zwei Wochen dauern. Nach und nach sollen immer mehr Geschäfte, Lokale und Kirchen sowie später Fitnessstudios, Kinos, Theater und Hotels geöffnet werden. Reisen zwischen den Regionen werden frühestens Ende Juni wieder erlaubt sein.

Der «Hausarrest» trägt nach Behörden-Einschätzung seit Wochen Früchte. Die Zahl der neuen Todesopfer lag am Samstag mit 276 erstmals seit März am dritten Tag in Folge unter 300. Insgesamt starben 25'100 Infizierte. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle kletterte um fast 1150 oder nur noch gut 0,5 Prozent auf etwas über 216'000.