Stromausfall

Nach Beschuss: Stromausfall nahe ukrainischem AKW Saporischschja

Keystone-SDA
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Ukraine,

Das Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine wurde erneut beschossen. Nun kam es in der nahe gelegenen Stadt Enerhodar zu einem Stromausfall.

Saporischschja
Das Atomkraftwerk Saporischschja. Der Chef soll von russischen Truppen verschleppt worden sein. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Das AKW Saporischschja wurde erneut mit Artillerie beschossen.
  • Im Bereich des Kraftwerk-Trainingszentrums soll es sieben Einschläge gegeben haben.
  • Daraufhin kam es ganz in der Nähe zu einem Stromausfall.

Nach erneutem Artilleriebeschuss beim südukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist es in der nahe gelegenen Stadt Enerhodar zu einem Stromausfall gekommen. Sowohl die von Russland eingesetzten Besatzungsbehörden als auch der aus der Stadt geflohene Bürgermeister Dmytro Orlow bestätigten den Vorfall am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram.

Dem Besatzungsvertreter Wladimir Rogow zufolge soll es sieben Einschläge im Bereich des Kraftwerk-Trainingszentrums gegeben haben. Ein Reaktor soll dennoch weiter 150 Megawatt für den Eigenbedarf der Kühlsysteme liefern.

Notabschaltung im letzten Block

Am Montag hatte der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom zuerst mitgeteilt, dass es beim sechsten und letzten noch betriebenen Block eine Notabschaltung gegeben habe. Später jedoch übermittelte Kiew an die Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) die Information, der Strombedarf des Kraftwerks werde nach einer erzwungenen Trennung vom ukrainischen Netz weiter von einem im Betrieb befindlichen Reaktor gedeckt.

Das Kernkraftwerk Saporischschja steht im Südosten der Ukraine. Russische Truppen kontrollieren das Gebiet.
Das Kernkraftwerk Saporischschja steht im Südosten der Ukraine. Russische Truppen kontrollieren das Gebiet. - Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

Russlands Verteidigungsministerium warf der Ukraine am Dienstag vor, Saporischschja innerhalb der vergangenen 24 Stunden 15 Mal mit Artillerie beschossen zu haben. Im Gegenzug macht Kiew die russischen Truppen, die das AKW bereits seit Anfang März besetzen, immer wieder für Angriffe auf das Gelände verantwortlich. Die Angaben beider Seiten lassen sich in der Regel nicht unabhängig überprüfen.

Der gehäufte Artilleriebeschuss erhöhte zuletzt international die Sorge vor einer Atomkatastrophe rund um das mit sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt grösste Kernkraftwerk Europas. Für Dienstag wurde die Veröffentlichung eines Berichts einer Mission der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA unter Leitung von Chef Rafael Grossi zum Kraftwerk erwartet. Zuletzt waren zwei IAEA-Experten in Enerhodar.

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