Nach Druck Moskaus: Ukrainischer Botschafter in Kasachstan entlassen
Nach vor allem in Russland heftig kritisierten Äusserungen ist der ukrainische Botschafter in Kasachstan entlassen worden.

Das Wichtigste in Kürze
- In Kasachstan ist der ukrainische Botschafter auf Druck Moskaus entlassen worden.
- Ein expliziter Grund wurde in dem Dekret nicht genannt.
Nach vor allem in Russland heftig kritisierten Äusserungen ist der ukrainische Botschafter in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kasachstan entlassen worden. Petro Wrublewskyj sei von seinem Amt entlassen, teilte das ukrainische Präsidialamt mit, wie Medien am Mittwoch berichteten.
Ein expliziter Grund wurde in dem Dekret nicht genannt. Angesprochen auf Russlands Krieg gegen sein Land hatte Wrublewskyj im August einen gefallenen ukrainischen Kämpfer mit den Worten zitiert: «Wir versuchen, so viele von ihnen (den Russen) zu töten wie möglich. Je mehr Russen wir jetzt töten, desto weniger von ihnen müssen unsere Kinder töten.»
Moskau forderte Ausweisung
Moskau reagierte empört und forderte die Ausweisung Wrublewskyjs. Kasachstan wies das zurück, bat aber die Ukraine, den Diplomaten, der mehr als zwei Jahre in Astana im Dienst war, zu ersetzen.
Kasachstan, das eigentlich militärisch und wirtschaftlich ein Verbündeter Russlands ist, verhält sich in dem bereits seit knapp acht Monaten andauernden Krieg gegen die Ukraine immer wieder bemerkenswert distanziert gegenüber Moskau.
Im Sommer etwa hatte der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew bei einer Podiumsdiskussion zu Kremlchef Wladimir Putin gesagt, er werde «quasistaatliche Gebiete» wie die mittlerweile von Moskau annektierten ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk nicht als unabhängige Staaten anerkennen.
Später nahm Kasachstan Hunderttausende Russen auf, die vor Putins Mobilmachung flohen.