Flugzeugabsturz

Nach Flugzeugabsturz: Kiew bestätigt geplatzten Gefangenenaustausch

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Der Absturz eines russischen Militärflugzeugs führt zu einem gescheiterten Versuch des Austauschs von Kriegsgefangenen.

Ukraine-Krieg
Nach dem Absturz eines russischen Militärtransportflugzeugs in der Grenzregion Belgorod platzt der Gefangenenaustausch. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Evgeniy Maloletka

Nach dem Absturz eines russischen Militärtransportflugzeugs in der Grenzregion Belgorod hat die Ukraine bestätigt, dass für Mittwoch eigentlich ein Austausch von Kriegsgefangenen geplant gewesen war. «Heute hätte ein Gefangenenaustausch stattfinden sollen, der nicht stattfand», teilte der ukrainische Militärgeheimdienst HUR am frühen Abend mit. Die Version aus Moskau, wonach die ukrainischen Gefangenen an Bord der abgestürzten russischen Maschine sassen und nun tot sind, bestätigte Kiew nicht.

Stattdessen hiess es in der Mitteilung: «Derzeit haben wir keine verlässliche und umfassende Information darüber, wer genau und wie viele sich an Bord des Flugzeugs befanden.» Die Ukraine habe ihrerseits alle Vereinbarungen eingehalten und die russischen Soldaten pünktlich zum Austauschort gebracht, teilte der Geheimdienst mit.

Vorwurf gegen Russland

Weiter hiess es: «Gemäss der Vereinbarung musste die russische Seite die Sicherheit unserer Verteidiger gewährleisten. Zugleich wurde die ukrainische Seite nicht über die Notwendigkeit informiert, die Sicherheit des Luftraums im Gebiet um die Stadt Belgorod in einem bestimmten Zeitraum zu gewährleisten, so wie das in der Vergangenheit mehrfach getan wurde.» Dass die ukrainische Seite dieses Mal nicht über die genauen russischen Transportmittel in Kenntnis gesetzt worden sei, «könnte auf vorsätzliche Massnahmen Russlands hinweisen, die darauf abzielen, das Leben und die Sicherheit von Gefangenen zu gefährden», schrieb die ukrainische Behörde.

Staatliche russische Medien werteten die Mitteilung als indirekte Bestätigung dafür, dass die Ukrainer das Flugzeug mit ihren eigenen Soldaten an Bord abgeschossen hätten. Offiziell gibt es eine solche Bestätigung aus Kiew allerdings nicht. Das russische Verteidigungsministerium hatte am Mittwochmittag den Absturz einer Maschine vom Typ Iljuschin Il-76 im Gebiet Belgorod gemeldet und angegeben, alle 74 Insassen an Bord seien ums Leben gekommen – darunter 65 ukrainische Kriegsgefangene. Unabhängige Angaben dazu, wen oder was das Flugzeug transportierte, gibt es aber weiterhin nicht.

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Kommentare

User #5572 (nicht angemeldet)

Tja, Pech gehabt! Wolodi MUSSTE einfach das "Knöpfli" drücken, zu verlockend war offenbar die Chance. Es hätten ja vielleicht tatsächlich Ragetli transportiert werden können. Dem "Schützen" gebührt jedenfalls einen Orden...

Eat ze Bugs!

"Zugleich wurde die ukrainische Seite nicht über die Notwendigkeit informiert, die Sicherheit des Luftraums im Gebiet um die Stadt Belgorod in einem bestimmten Zeitraum zu gewährleisten, so wie das in der Vergangenheit mehrfach getan wurde." Es war die vielleicht wichtigste Bedingung, an die westliche Staaten bisher ihre Waffenlieferungen an die Ukraine geknüpft haben: Vom Westen gelieferte Kriegsgeräte dürfen demnach nicht für Angriffe auf russisches Staatsgebiet eingesetzt werden. Belgorod ist nun aber mal russisches Staatsgebiet! Tja, Pech gehabt! Also, heult leise! Idioten!

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