Nach Messerattacke: Polizei bestätigt drei Tote in Würzburg
Bei einem Messerangriff am Freitag in Würzburg sind drei Menschen getötet worden. Bayerns Innenminister schliesst einen islamistischen Anschlag nicht aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei dem Messerangriff am Freitag in Würzburg sind drei Menschen getötet worden.
- Der mutmassliche Täter ist ein 24-jähriger Somalier.
Bei einem Messerangriff am Freitag in Würzburg sind drei Menschen getötet worden.
Das bestätigte die Polizei Unterfranken im Kurzbotschaftendienst Twitter. Mehrere weitere Menschen seien zum Teil schwer verletzt worden. Eine genauere Zahl nannte die Polizei zunächst nicht.
Fakten statt Spekulationen: durch den Angriff eines 24-jährigen Somalier kamen drei Menschen zu Tode, weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Der in Würzburg wohnenede Mann wurde durch eine Polizeikugel getroffen, befindet sich aber außer Lebensgefahr. #WUE2506
— Polizei Unterfranken (@PolizeiUFR) June 25, 2021
Die Polizei hatte den mutmasslichen Täter mit einem gezielten Schuss gestoppt, nachdem Passanten ihnen den Weg gezeigt hatten. Der 24-Jährige, der seit 2015 in Würzburg lebt, kam mit einem Oberschenkeldurchschuss in ein Krankenhaus. Dort machte er laut Polizei auch kurze Angaben. Was genau er sagte, war zunächst unklar.
Unter den Verletzten soll auch ein kleiner Junge sein, sein Vater soll tot sein. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte laut «Main Post», überwiegend seien die Opfer Frauen gewesen, der Täter habe sie wohl wahllos ausgesucht.
Der 24-Jährige befinde sich nun in Polizeigewahrsam, sagte ein Polizeisprecher. Es gebe «keinerlei Hinweise auf weitere Täter». Die Hintergründe der Tat sind den Angaben zufolge noch unklar.
Suche nach Motiv läuft
CSU-Politiker Herrmann schloss am Freitagabend einen islamistischen Anschlag nicht aus: «Es gibt jedenfalls Indizien dafür, dass es sich um einen islamistischen Anschlag handeln könnte», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Ein Zeuge gab ihm zufolge an, der Verdächtige habe bei der Tat «Allahu Akbar» (deutsch: Gott ist gross) gerufen.
Der Verdächtige war laut Polizei in den vergangenen Monaten bereits gewalttätig gewesen und psychisch aufgefallen. Erst vor einigen Tagen sei er wohl in eine psychiatrische Behandlung eingewiesen worden, sagte Herrmann.
Nach Polizeiangaben lebte der Mann zuletzt in einer Obdachlosenunterkunft. Oberbürgermeister Schuchardt sagte, der Migrant sei seit fünf Jahren in Deutschland gewesen. Welchen Aufenthaltstitel der Verdächtige hatte, war am Abend noch unbekannt.
Die Ermittler planen, am Nachmittag die Öffentlichkeit über weitere Einzelheiten zu unterrichten. Unklar ist etwa, ob dem Tatverdächtigen bereits ein Haftbefehl eröffnet wurde und ob er in ein Gefängnis verlegt werden kann.