Nach Spannungen: London stockt Nato-Friedenstruppe im Kosovo auf
Grossbritannien hat aufgrund der Überfälle auf kosovarische Polizisten im Banjska-Kloster angekündigt, seine Präsenz im Kosovo zu erhöhen.
Grossbritannien erhöht angesichts der Spannungen zwischen Serbien und Kosovo seine Präsenz im Rahmen der Nato-geführten Friedensmission KFOR. Wie das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mitteilte, sollen 200 zusätzliche Soldaten das bislang 400 Mann starke britische Kontingent als Teil einer jährlichen Übung im Kosovo verstärken. Man komme damit einer entsprechenden Anfrage des Verteidigungsbündnisses nach, hiess es in der Mitteilung.
Auslöser war Angriff auf kosovarische Polizei
Auslöser der neuen Spannungen war der Angriff eines 30-köpfigen, schwer bewaffneten serbischen Kommandotrupps auf kosovarische Polizisten im Nordkosovo vor einer Woche. Dabei waren drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden. Zudem hat Belgrad zuletzt serbische Truppen rund um das Kosovo aufmarschieren lassen.
Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter auch Deutschland, erkennen die Unabhängigkeit an, nicht aber Serbien, das seine einstige Provinz zurückfordert.