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Nato-Kommandeur in Litauen verspricht Schutz des Baltikums

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Litauen,

Rückversicherung und Abschreckung im Osten: Deutschland führt in Litauen einen Nato-Gefechtsverband. Für den Kommandeur ist die Präsenz seiner Truppe ein wichtiges Zeichen des Beistands.

Oberstleutnant Marco Maulbecker, Kommandeur des von der Bundeswehr geführten Nato-Gefechtsverbands in Litauen, steht vor einem Leopard-Panzer.
Oberstleutnant Marco Maulbecker, Kommandeur des von der Bundeswehr geführten Nato-Gefechtsverbands in Litauen, steht vor einem Leopard-Panzer. - Alexander Welscher/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum besseren Schutz des Baltikums und zur Stärkung der Nato-Ostflanke führt die Bundeswehr seit fünf Jahren einen Nato-Gefechtsverband in Litauen.

Angesichts des Sicherheitsbedürfnisses der östlichen Nato-Partner sei die Präsenz der unter deutschem Kommando stehenden Truppe ein «äusserst wichtiges und notwendiges Signal», das die Nato-Staaten ihre Bündnisverpflichtung ernst nehmen, sagte Oberstleutnant Marco Maulbecker der Deutschen Presse-Agentur in Pabrade. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus, dessen Territorium den russischen Truppen als Aufmarschgebiet für den Krieg gegen die Ukraine diente.

«Sind natürlich bereit, Litauen zu verteidigen»

Eine glaubwürdige Abschreckung und Rückversicherung nennt Kommandeur Maulbecker als Auftrag der multinationalen Nato-Einheit. «Wir stehen solidarisch zusammen und schrecken gemeinsam jede Aggression ab. Sollte das nicht ausreichen, dann sind wir natürlich bereit, Litauen zu verteidigen», sagte der 41 Jahre alte Offizier. Maulbecker ist der Kommandeur des Panzerbataillons 203 in Augustdorf. Er hat im August die Führung des Gefechtsverbands in dem EU- und Nato-Land übernommen. Der Einsatz gilt als Vorzeigemission der Bundeswehr.

«Wir bereiten uns hier auf den Ernstfall vor. Dazu üben wir regelmässig auch mit litauischen Truppen», sagte Maulbecker am Rande des zweimal jährlich stattfindenden Manövers «Iron Wolf II», an dem sich von Mitte bis Ende Oktober etwa 3500 Soldaten aus zehn Nato-Ländern und 700 Militärfahrzeuge beteiligten. Trainiert wurde dabei das Zusammenwirken der Streitkräfte der Bündnispartner. Durchgespielt wurden etwa Angriffs- und Verteidigungsoperationen. «Wir zeigen damit, dass der Gefechtsverband einsatzbereit ist».

«Litauen ist ein Land im Frieden»

Das Bedrohungspotenzial ist nach Einschätzung Maulbeckers gegenwärtig eher niedrig. «Litauen ist ein Land im Frieden», sagte der Kommandeur. Gleichwohl müsse die «höhere Bedrohungswahrnehmung» im Baltikum berücksichtigt werden, die von der Geografie und Geschichte herrühre – und sich von jener der deutschen Bevölkerung unterscheide.

Litauen ist seit 2017 Standort des von Deutschland geführten Nato-Gefechtsverbands mit derzeit etwa 1600 Soldaten. Davon gehören mehr als die Hälfte der Bundeswehr an. Die Nato-Einheit war vor dem Hintergrund der russischen Aggression gegen die Ukraine schon vor Kriegsbeginn durch zusätzliche Kräfte verstärkt worden.

«Freundschaftliches Verhältnis und enge Kameradschaft»

Die Truppe ist in die litauische Infanterie-Brigade «Iron Wolf» in Rukla eingegliedert. «Aus einer militärischen Zusammenarbeit hat sich über die Jahre hinweg ein freundschaftliches Verhältnis und eine enge Kameradschaft entwickelt», lobte Maulbecker die Unterstützung der Gastgeber für die alle sechs Monate rotierende Mission, die es auch in den anderen beiden baltischen Staaten Estland und Lettland gibt.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat die Nato eine weitere verstärkte langfristige Präsenz an ihrer Ostflanke beschlossen. Deutschland wird dabei eine Kampftruppen-Brigade mit 3000 bis 5000 Soldaten für Litauen führen, deren Führungsstab kürzlich in Dienst gestellt wurde.

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