NATO

Nato-Partner Tschechien bestellt 246 CV90-Schützenpanzer

Der Nato-Partner Tschechien erwirbt 246 Schützenpanzer CV90 des britischen Rüstungskonzerns BAE Systems. Die Regierung habe der Bestellung zugestimmt, sagte Verteidigungsministerin Jana Cernochova am Mittwoch in Prag. Die Verträge seien bereits unterzeichnet worden. Die Kosten belaufen sich demnach auf umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro. An der Herstellung der CV90-Schützenpanzer werde die tschechische Industrie beteiligt.

Schützenpanzer der Bundeswehr
Schützenpanzer der Bundeswehr - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Die Regierung habe der Bestellung zugestimmt, sagte Verteidigungsministerin Jana Cernochova am Mittwoch in Prag. Die Verträge seien bereits unterzeichnet worden. Die Kosten belaufen sich demnach auf umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro. An der Herstellung der CV90-Schützenpanzer werde die tschechische Industrie beteiligt. Der CV90 («combat vehicle 90») wurde ursprünglich für die Bedürfnisse der schwedischen Armee entwickelt.

Deutsche Rüstungshersteller gingen bei der Beschaffung leer aus, nachdem Prag eine öffentliche Ausschreibung ergebnislos abgebrochen hatte. An dem Grossauftrag hatte unter anderem auch Rheinmetall Landsysteme mit dem Schützenpanzer Lynx Interesse gezeigt.

Anders sieht es beim geplanten Erwerb von Kampfpanzern aus: Das liberalkonservative Kabinett in Prag beauftragte Cernochova, mit Deutschland und etwaigen weiteren Staaten Verhandlungen über einen gemeinsamen Kauf von Leopard-Panzern in der neuesten Ausführung 2A8 aufzunehmen. Das ermögliche es, günstigere Bedingungen auszuhandeln, sagte die Ministerin. Die Verhandlungen darüber stünden indes noch «ganz am Anfang».

Das Bundesverteidigungsministerium in Berlin teilte am Abend mit, dass es den Kauf von 18 Kampfpanzern vom Typ Leopard 2A8 als Ersatz für die an die Ukraine abgegebenen Leopard 2A6 beabsichtige. Weitere Partnernationen seien eingeladen, sich dieser Beschaffung anzuschliessen. Das stärke die Interoperabilität in der Nato und erhöhe die Glaubwürdigkeit des Bündnisses. «Der Einstieg Tschechiens in einen deutschen Vertrag ist ein grosser Schritt in Richtung Zeitenwende», sagte demnach Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD).

Im Rahmen eines sogenannten Ringtauschs erhält die tschechische Armee bereits 14 Leopard-2A4-Panzer und einen Bergepanzer Büffel aus Deutschland als Ersatz für an die Ukraine gelieferte Technik sowjetischer Bauart. Prag zählt zu den entschiedenen Unterstützern Kiews im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg.

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