Navigationsdaten für russische Propagandazwecke laut MI6 manipuliert
Das MI6 berichtet, dass Navigationsdaten für russische Propagandazwecke manipuliert wurden. Moskau wehrt sich gegen diese Vorwürfe.
Das Wichtigste in Kürze
- Das MI6 berichtet, dass Navigationsdaten für russische Propaganda manipuliert wurden.
- Der Geheimdienst warnt vor diesen Manipulationen.
Unterstützer Russlands im Krieg gegen die Ukraine haben laut britischen Geheimdienstexperten maritime Navigationsdaten für Propagandazwecke manipuliert.
Das lege eine Analyse des Unternehmens Geollect nahe, hiess es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Donnerstag.
Demnach wurden Signale an das Automatic Identification System (AIS) übermittelt. Diese erweckten den Eindruck, im Schwarzen Meer habe sich eine 65 Kilometer lange Formation von Wasserfahrzeugen gebildet. Diese würden den Buchstaben Z formen. Der Buchstabe wird vom russischen Militär und Unterstützern als Propagandasymbol verwendet.
Warnung vor Manipulation
Dass es sich nicht um echte Daten handelte, sei dadurch zu erkennen, dass die Schiffe viel zu schnell unterwegs seien. So hiess es in der Mitteilung der Briten. Hinter der Aktion seien vermutlich pro-russische Aktivisten, die vor der erwarteten Gegenoffensive der ukrainischen Armee die russische Moral heben wollten.
Die britischen Experten warnten, die Manipulation von AIS-Daten erhöhe die Gefahr maritimer Unfälle. Schiffe und Boote geben damit üblicherweise ihren Standort weiter, um Zusammenstösse zu verhindern.
Die russische Schwarzmeerflotte sei weiterhin verwundbar, hiess es weiter. So habe es vermutlich am 24. Mai einen Angriff auf ein russisches Spionageschiff gegeben.
Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.