Nawalny-Witwe: «Putin ist blutrünstiges Monster»
Der Tod von Putin-Kritiker Alexej Nawalny erschüttert die Welt. Seine Frau ruft den Westen nun dazu auf, sich gegen ihn und seine Mafia zu widersetzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexej Nawalny ist vor rund zwölf Tagen verstorben.
- Seine Frau Julia hat vor der EU eine Rede gehalten.
- In dieser spricht sie sich in aller Härte gegen Putin aus und appelliert an den Westen.
Julia Nawalnaja, die Witwe des verstorbenen russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny, steht ihrem Ehemann auch nach dem Tod bei. Mit ihren 47 Jahren ist sie zur inoffiziellen Anführerin der russischen Opposition aufgestiegen. Dementsprechend entschlossen setzt sie sich gegen Putin zur Wehr.
Am Mittwoch trat sie vor das Europaparlament und sprach offen über ihre Ansichten zu Putins Regime. Sie bezeichnete ihn als «blutrünstiges Monster» und forderte den Westen auf: „Es braucht keine Betroffenheitsadressen, sondern eine Suche nach den Mafia-Verbündeten in Ihren Ländern, den diskreten Anwälten und Geldgebern.“
Dann wurde Nawalnaja in ihrer Rede emotional – weitere Vorwürfe gegen Putin folgten. «Er ist der Leiter einer organisierten Gang», teilte sie mit und fuhr fort: «Und dazu gehören Giftmörder und andere Mörder.»
Alexej Nawalny ist vor zwölf Tagen in einer russischen Strafkolonie gestorben. Die Ursache sei medizinischer Natur, heisst es – doch seine Ehefrau macht deutlich: «Putin hat meinen Ehemann umgebracht. Auf seinen Befehl wurde Alexej drei Jahre lang gefoltert. Ausgehungert in einer winzigen Stein-Zelle, von der Aussenwelt abgeschnitten. Besuche wurden ihm verweigert.»
Ebenso hätten sie seinen Körper und seine Mutter verhöhnt, berichtet sie.
Julia Nawalnaja ist in tiefer Trauer – doch das ändert nichts an ihrer Entschlossenheit: «Das Böse wird besiegt werden. Ich werde alles tun, um den Traum meines Mannes wahr werden zu lassen. Die schöne Zukunft wird kommen.»
Zum Abschluss ihrer Rede sprach Nawalnaja über Putins Angriffskrieg auf die Ukraine und betonte die Notwendigkeit einer effektiven internationalen Reaktion: «Alles ist bereits eingesetzt worden. Und das Schlimmste ist passiert: Jeder hat sich an diesen Krieg gewöhnt».