Alexej Nawalny (†47) wird am Freitag in Moskau beerdigt
Die Trauerfeier von Alexej Nawalny soll am Freitag in Moskau stattfinden. Das gab das Team des verstorbenen Kremlkritikers bekannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexej Nawalny ist vor rund zwei Wochen verstorben.
- Der Kreml-Gegner soll nun am Freitag in Moskau beerdigt werden.
- Davor findet in einer Kirche in Marjino eine Trauerfeier statt.
Der im Straflager ums Leben gekommene Kremlkritiker Alexej Nawalny (†47) soll an diesem Freitag in Moskau beerdigt werden.
Am 1. März solle es zuerst eine Trauerfeier in einer Kirche im südöstlichen Bezirk Marjino geben. Anschliessend findet die Beisetzung des Leichnams auf dem Borissowskoje-Friedhof statt, schrieb Nawalnys Sprecherin am Mittwoch auf der Plattform X.
Der Tod des russischen Oppositionellen wurde am 16. Februar gemeldet. Er sei bei einem Spaziergang zusammengebrochen, berichteten russische Medien. Alexej Nawalny war zuletzt im Straflager Polarwolf in der Jamal-Region inhaftiert.
Erst gestern hiess es noch, dass sich der Kreml gegen eine öffentliche Beerdigung Nawalnys sträube. Maria Pewtschisch, Direktorin des Nawalny-Fonds, erläuterte in einem Video: «Eine «Veranstaltung, auf der man zum Grab kommen, Blumen niederlegen und Abschied nehmen kann», sei für den Kreml ein Problem.
Wladimir Putin drohe dabei nämlich ein Propaganda-Albtraum. «Putin will das verhindern. Putin will diese Bilder nicht.»
Pewtschisch ist überzeugt: «Selbst der tote Nawalny stellt für ihn eine grosse Gefahr dar.» Auch deshalb, weil der Kreml auf einem Friedhof nicht durchgreifen und Menschen verhaften könne.
Tatsächlich soll Nawalnys Mutter Ljudmila Nawalnaja von Ermittlerin erpresst worden sein, einer heimlichen Beisetzung zuzustimmen. Das aber tat sie nicht. Stattdessen forderte sie öffentlich, dass Angehörige und Unterstützer die Möglichkeit haben sollten, sich von ihrem Sohn zu verabschieden.
Alexej Nawalny: Witwe bezeichnet Putin als «blutrünstiges Monster»
Nawalnys Witwe fand am Mittwoch vor den Abgeordneten des Europaparlaments deutliche Worte für den Kremlchef. «Putin ist ein blutrünstiges Monster», sagte Julia Nawalnaja (47).
Auf seinen Befehl sei Alexej drei Jahre lang gefoltert worden. «Ausgehungert in einer winzigen Stein-Zelle, von der Aussenwelt abgeschnitten. Besuche wurden ihm verweigert», schilderte Nawalnaja. Und sogar danach noch hätten sie seinen Körper und seine Mutter verhöhnt.
Die Witwe gab sich aber kämpferisch: «Ich werde alles tun, um den Traum meines Mannes wahr werden zu lassen. Die schöne Zukunft wird kommen.»