Weiterer Verdächtiger im Missbrauchsfall Lügde
Die Polizei durchsuchte im Zusammenhang mit dem hundertfachen Missbrauch erneut den Campingplatz in Lügde. Offenbar gibt es einen weiteren Beschuldigten.
Das Wichtigste in Kürze
- Aktuell läuft ein Prozess wegen hundertfachen Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz.
- Die Polizei hat am Mittwoch eine weitere Parzelle durchsucht.
- Heute teilt sie mit: Es gibt einen weiteren Beschuldigten.
Im Missbrauchsfall Lügde hat die Polizei am Mittwoch eine weitere Parzelle auf dem Campingplatz durchsucht, die bisher nicht im Mittelpunkt der Ermittlungen stand. Einen entsprechenden Bericht des «Westfalen-Blattes» bestätigte am Donnerstag ein Sprecher der Polizei Bielefeld. Und wenig später wird bekannt: Tatsächlich gibt es einen weiteren Beschuldigten.
Es handelt sich um einen 57-jährigen Mann aus Steinheim bei Höxter, das teilt die Polizei mit.
Der Strafprozess um den hundertfachen sexuellen Missbrauch von Kindern auf dem Campingplatz ging am Donnerstag vor dem Landgericht Detmold (09.00 Uhr) weiter. Dabei sollten weitere Opfer und Angehörige vernommen werden. Zum Auftakt in der vergangenen Woche hatten alle Angeklagten Geständnisse abgelegt.
Mehr als 40 Opfer identifiziert
Vor Gericht stehen noch zwei Angeklagte, ein 56-Jähriger aus Lügde und ein 34-Jähriger aus Steinheim. Das Verfahren gegen einen dritten Angeklagten, einen 49-Jährigen aus dem niedersächsischen Stade, war am zweiten Verhandlungstag abgetrennt worden. Es wird am 17. Juli fortgesetzt.
Die Deutschen aus Lügde und Steinheim sollen ihre Opfer auf dem Campingplatz an der Landesgrenze zu Niedersachsen auch wiederholt vergewaltigt haben. Der 49-Jährige aus Stade soll an Webcam-Übertragungen teilgenommen haben und teilweise zu den Gewalttaten angestiftet haben. Bei den Ermittlungen waren mehr als 40 Opfer identifiziert worden. Angeklagt wurden die Gewalttaten gegen 34 minderjährige Opfer.