Neue Fregatte «Baden-Württemberg» bricht zu UN-Einsatz auf
Die Fregatte «Baden-Württemberg» ist auf dem Weg zu einer UN-Mission im Mittelmeer vor der Küste des Libanons – der erste Einsatz mit dem neuen Kriegsschiff.
Inmitten der Krise im Nahen Osten ist die deutsche Fregatte «Baden-Württemberg» von Wilhelmshaven aus zu einem UN-Einsatz vor der Küste des Libanons aufgebrochen. Das Kriegsschiff mit rund 120 Soldatinnen und Soldaten an Bord lief planmässig von seinem Heimathafen aus, wie ein Marinesprecher sagte.
Familienmitglieder, Freunde und Kameraden verabschiedeten die Besatzung des 2019 in Dienst gestellten Kriegsschiffs des neuen Fregatten-Typs F125 am Kai des Marinestützpunktes. In den kommenden Monaten soll die Besatzung bei der UN-Mission Unifil im Seegebiet vor dem Libanon helfen, Seegrenzen zu sichern und Waffenschmuggel verhindern.
Erster Einsatz überhaupt für neue Fregatte
Im Rahmen der UN-Mission wird auch das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon überwacht, wo es nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen mit Toten auf beiden Seiten kam. Die Gefechte schüren Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Konfliktes in der Region.
Für die neue Fregatte ist es laut der Marine der erste Einsatz überhaupt. «Ich habe eine tolle Besatzung, ein gutes Schiff und deswegen sehe ich mich klar für alle Fahrtstufen», sagte der Kommandant Tilmann von der Lühe in einer vor der Abfahrt verbreiteten Mitteilung. «Und ich habe auch die Gelassenheit eines Kapitäns, der eben nicht nur im Friedensdienstbetrieb, sondern eben auch im Einsatz kommandieren kann», sagte der 44 Jahre alte Fregattenkapitän.
Die «Baden-Württemberg» ist eine von vier neuen Fregatten der Marine, die zuletzt eine ältere Fregatten-Klasse ersetzten. Die neuen rund 150 Meter langen Fregatten sind hochautomatisiert. Sie können nach Bundeswehr-Angaben bis zu zwei Jahre dauerhaft auf See bleiben. Die Besatzung wechselt sich alle vier Monate ab. Der UN-Einsatz der «Baden-Württemberg» soll bis Januar 2024 dauern.