Neue Grippe-Variante: Doppelte Mutationen in USA und Europa

Ein doppelt mutiertes Virus zirkuliert derzeit vor allem in den USA und in Europa. Besorgniserregend ist, dass sich die Mutationen genau an den Stellen des Virus befinden, an denen herkömmliche medikamentöse Behandlungen angreifen sollen.

Das haben Wissenschaftler des «Centers for Disease Control and Prevention» in Atlanta (USA) in einer Studie herausgefunden. Es wird befürchtet, dass bestimmte Medikamente – mit dem Arzneistoff Oseltamivir – ihre Wirksamkeit verlieren.

Bereits im März hatten Wissenschaftler aus Hongkong Alarm geschlagen und über diese beiden mutierten Grippevarianten (1223V und S247N) berichtet.

Seitdem hat sich das Virus rasant ausgebreitet. Es ist mittlerweile in 15 Ländern auf fünf Kontinenten nachgewiesen worden, berichtet die «Bild».

In Europa sind insbesondere Länder wie Frankreich, die Niederlande, Norwegen, Spanien, Schweden und Grossbritannien betroffen. Aber auch jenseits des Atlantiks wurden Fälle der neuen Grippe-Variante registriert.

«Allerdings spiegeln diese Daten möglicherweise nicht unbedingt den tatsächlichen Anteil der im Umlauf befindlichen Varianten wider». Das geben die Wissenschaftler zu bedenken. Sie weisen darauf hin, dass jedes Land unterschiedliche Methoden zur Überwachung und Sequenzierung des Virus anwendet.

Die Mutationen scheinen sich laut einem US-Experten an verschiedenen Orten unabhängig voneinander zu entwickeln. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass das Virus eine hohe Anpassungsfähigkeit aufweist.

Trotz der besorgniserregenden Entwicklung gibt es auch positive Nachrichten: Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC betont, dass die übliche Grippe-Impfung weiterhin Schutz vor einer Infektion mit dem mutierten Virus bietet. Zudem sollen bestimmte antivirale Medikamente ihre Wirksamkeit behalten.