Neues Museum rückt nachhaltiges Design in den Fokus
Abbaubare Fahrradhelme, Stühle aus Altspeiseölen und Lederalternativen: In einer Nürnberger Ausstellung stellen sich Designer der Frage, welche neuen Materialien heute und in Zukunft benötigt werden.
Wie kann Design nachhaltiger werden? Dieser Frage geht das Neue Museum Nürnberg ab Freitag in der Ausstellung «Material+» nach.
Zu sehen sind ausgewählte Designobjekte, Entwürfe und Forschungsprojekte, in denen innovative und nachhaltige Werkstoffe zum Einsatz kommen. Diese setzen nach Angaben des Museums auf nachwachsende oder recycelte Rohstoffe, Materialien mit langer Lebensdauer und solche, die sich später möglichst rückstandsfrei entsorgen lassen.
So arbeitet ein Team aus Design und Wissenschaft daran, das Biopolymer Lignin zum Beispiel als Lederalternative in der Modeindustrie oder Plattenwerkstoff im Möbelbau zu nutzen. Lignin fällt den Kuratoren zufolge als Nebenprodukt in der Papierindustrie an und wird meist verbrannt.
In anderen Projekten werden Glasfliesen aus den Komponenten von Elektroschrott hergestellt, ein Teppich aus Seetanggarn und ein Stuhl mit Kunststoff aus Altspeiseölen. Ausgestellt ist unter anderem auch der Prototyp eines Fahrradhelms aus Pilzmyzel und Hanftextil, der biologisch abbaubar ist.