Im europaweiten Vergleich ist Tschechien mittlerweile trauriger Spitzenreiter bei den Corona-Neuerkrankungen. Nun plant die Regierung radikale Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie.
Ein Sanitäter behandelt einen Covid-19-Patienten auf der Intensivstation des Allgemeinen Universitätsklinikums in Prag. Foto: Ondøej Deml/CTK/dpa
Ein Sanitäter behandelt einen Covid-19-Patienten auf der Intensivstation des Allgemeinen Universitätsklinikums in Prag. Foto: Ondøej Deml/CTK/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In Tschechien spitzt sich die Corona-Lage immer weiter zu.
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Das EU-Land verzeichnete einen neuen Rekord bei den täglichen Neuinfektionen.

Am Dienstag kamen 4457 bestätigte Fälle hinzu, wie am Mittwoch aus Behördendaten hervorging. 794 Menschen starben in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. «Wir sind in der Phase eines relativ intensiven Anstiegs», sagte Gesundheitsminister Roman Prymula nach Angaben der Agentur CTK. Der 56-Jährige kündigte an, dass er am Freitag radikalere Massnahmen gegen die Ausbreitung des Virus bekanntgeben werde. Zudem wolle er dem Kabinett vorschlagen, Medizinstudenten zum Einsatz in den Krankenhäusern zu verpflichten.

Im europaweiten Vergleich ist Tschechien mittlerweile trauriger Spitzenreiter bei den Neuerkrankungen. Nach den letzten Daten der EU-Behörde ECDC steckten sich innerhalb von 14 Tagen im Schnitt 326,8 Personen je 100.000 Einwohner mit dem Virus an. Für Spanien lag der Wert bei 302,4 und für Deutschland bei 35,1.

Tschechien war relativ glimpflich durch die erste Phase der Pandemie gekommen, wurde aber von der zweiten Welle umso härter getroffen. Manche Beobachter machen dafür die Sorglosigkeit der Menschen im Sommer, andere den Schuljahresbeginn verantwortlich. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen.

Es gilt eine Maskenpflicht in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln. Versammlungen und Veranstaltungen mit mehr als zehn Teilnehmern in Innenräumen und 20 im Freien sind untersagt. Das Auswärtige Amt in Berlin hat für ganz Tschechien eine Reisewarnung ausgesprochen.

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