Nicht inklusiv: Begriff Migrationshintergrund in der Kritik

Katharina Lehmann
Katharina Lehmann

Deutschland,

In einer Inklusionsdebatte steht in Deutschland der Terminus «Migrationshintergrund» unter Kritik. Bisher steht kein Alternativbegriff fest.

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Die deutsche Familienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/ Die Grünen) befürwortet einen Alternativterminus zu «Migrationshintergrund». (Archivbild) - keystone

In einer Diskussion um politische Korrektheit und Inklusion steht in Deutschland der Terminus «Migrationshintergrund» unter Kritik von Regierungsseite, obwohl keine eindeutige Alternative präsentiert wird.

Die breite öffentliche Diskussion schlägt vor, den Begriff durch einen neuen zu ersetzen, der die Vielfalt junger Menschen und ihre verschiedenen Bedürfnisse und Lebenswelten besser widerspiegelt, so die Berichterstattung der «NZZ».

Terminus schon anfangs in der Kritik

Der Begriff «Migrationshintergrund» tauchte erstmals 1998 im 10. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung auf. Er diente dazu, die demografische Realität anzuerkennen, dass immer mehr eingewanderte Menschen und ihre Kinder weder strikt «Ausländer» waren noch aus den südeuropäischen Ländern stammten.

Obwohl der Begriff eine wichtige Rolle spielte, um die Prozesse und Folgen der Integration von Einwanderern über mehrere Generationen hinweg zu beschreiben, wurde er von Anfang an kritisiert. Konservative Kritiker sahen in ihm das Sinnbild politischer Korrektheit.

Zudem wurde er oftmals als ein «linker Euphemismus» abgetan, der anscheinend dazu diente, die Berichterstattung über straffällig gewordene Menschen mit ausländischen Wurzeln zu beschönigen.

Alternativbegriff steht noch nicht fest

Die Autoren des neuen Kinder- und Jugendberichts kritisieren den Begriff aus einem anderen Blickwinkel. Ihrer Meinung nach ist er nicht inklusiv genug und bezeichnet Menschen vorrangig als Mitglieder einer «imaginären Personengruppe». Sie argumentieren, dass der Begriff rassistische Einstellungen fördert.

bundespressekonferenz
Vorstellung des 17. Kinder- und Jugendberichts auf der Bundespressekonferenz am 18.September 2024. (Archivbild) - keystone

Ein vorgeschlagener alternativer Begriff ist «Menschen mit Einwanderungsgeschichte». Das Statistische Bundesamt selbst hat seit 2023 vermehrt alternative Termini wie «Eingewanderte und ihre Nachkommen» in seinen Berichten verwendet, wobei hier das Kriterium der «Wanderungserfahrung» betont wird.

Sprachlicher Knotenpunkt in der politischen Landschaft

Die Diskussion um den gewählten Begriff wird weiterhin unter den deutschen Behörden und der Gesellschaft geführt. Im Kontext des Kinder- und Jugendberichts wird erwähnt, dass die Auseinandersetzung der Autoren mit dem «statistischen Merkmal Migrationshintergrund» ein «wertvoller Beitrag für die weitere Diskussion in diesem Bereich» sei. Die Bundesregierung äussert sich vage über die Einführung neuer Termini und verweist lediglich auf die «wertvolle Diskussion» dieser Frage.

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Kommentare

User #3875 (nicht angemeldet)

Alles wieder schöngeredet, oder?

User #6030 (nicht angemeldet)

Probleme werden von Mitte Links nicht gelöst, es wird nur verboten darüber zu sprechen

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