Die Umfrage- und Wahlerfolge der AfD prägen die politische Debatte. Eine Befragung zeigt: Viele Menschen mit Migrationshintergrund denken wegen des Zulaufs für die Partei über einen Wegzug nach.
Studie: Viele Menschen mit Migrationshintergrund denken angesichts des AfD-Aufstiegs über Auswanderung aus Deutschland nach. (Archivbild)
Studie: Viele Menschen mit Migrationshintergrund denken angesichts des AfD-Aufstiegs über Auswanderung aus Deutschland nach. (Archivbild) - Peter Kneffel/dpa

Vor dem Hintergrund einer stärker werdenden AfD kann sich einer Umfrage zufolge ein grosser Teil von Menschen mit Migrationshintergrund vorstellen, Deutschland zu verlassen. Fast jede vierte befragte Person mit Migrationshintergrund erwäge dies zumindest hypothetisch, teilte das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (Dezim) in Berlin anlässlich der Vorstellung einer entsprechenden Studie mit.

Die Befragten sollten ihre Zustimmung oder Ablehnung zu folgendem Satz äussern: «Seit die Partei ‹Alternative für Deutschland› (AfD) vermehrt gute Umfragewerte hat, denke ich darüber nach, aus Deutschland auszuwandern.»

Konkrete Pläne bei zehn Prozent der Befragten

27 Prozent der Befragten mit Herkünften aus der Region Nahost und Nordafrika stimmten (voll und ganz oder eher) zu, 24 bis 25 Prozent aus Nicht-EU-Ländern in Europa und anderen Weltregionen äusserten ebenfalls Zustimmung. Konkrete Pläne, aus Deutschland auszuwandern, haben demnach fast zehn Prozent der Befragten mit Migrationshintergrund.

Nach Angaben des Instituts wurden Daten aus einer repräsentativen Befragung der deutschen Bevölkerung ausgewertet, die auch spezifische Meinungen von Menschen mit unterschiedlichen Migrationshintergründen erfasst. Befragt wurden demnach im März – also noch vor der Europawahl und den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen – etwa 3000 Personen.

Das Dezim wurde 2016 vom Bundestag ins Leben gerufen, um Migrationsforschung in Deutschland zu vernetzen. Es wird hauptsächlich vom Bund durch das Bundesfamilienministerium finanziert.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BundestagStudieDatenEUAfD