Niederländische Bahn entschädigt Holocaust-Opfer

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Niederlande,

Die niederländische Bahn entschädigt nach 75 Jahren Überlebende des Holocausts und deren Angehörige für den Transport in ein deutsches Deportationslager.

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Holocaust-Opfer Salo Muller (L), Vorsitzender Job Cohen (C) und Präsident des NS Roger van Boxtel (R) während einer Präsentation am 26. Juni 2019 in Utrecht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die niederländische Bahn entschädigt Überlebende des Holocaust und Angehörige.
  • Sie brachte im Zweiten Weltkrieg etwa 110'000 Personen in ein Deportationslager.
  • Die Betroffenen sollen ab August zwischen 5500 und 16'500 Franken pro Person erhalten.

Fast 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird die niederländische Bahn Überlebende des Holocaust und deren Angehörige für den Transport in das von Deutschen errichtete Deportationslager Westerbork entschädigen.

Die Bahn werde mehrere Millionen Euros dafür zur Verfügung stellen, erklärte Bahn-Chef Roger van Boxtel am Mittwoch in Utrecht.

Im Auftrag der deutschen Besatzer waren während des Zweiten Weltkrieges etwa 110'000 Juden sowie Sinti und Roma deportiert worden. Nur wenige Tausend überlebten. «Diese Transporte fanden statt, um sie als Bevölkerungsgruppe auszurotten», sagte van Boxtel. «Die Entschädigung wird das persönliche Leid nie wegnehmen.»

5000 bis 15'000 pro Person

Insgesamt sollen die 5000 bis 6000 Überlebenden der deutschen Vernichtungslager beziehungsweise deren Angehörige entschädigt werden. Sie sollen ab August zwischen 5500 und 16'500 Franken pro Person erhalten.

Die Bahn hatte 2018 bereits angekündigt, dass sie die Opfer des Holocaust entschädigen werde. Eine Kommission unter Leitung des früheren Amsterdamer Bürgermeisters Job Cohen arbeitete nun diese Regelung aus.

Der 83-jährige Journalist und frühere Physiotherapeut, Salo Muller, hatte die Initiative dazu ergriffen. Seine jüdischen Eltern waren ins deutsche Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet worden. Die niederländische Bahn hatte nie gegen die Transporte protestiert und daran umgerechnet mehrere Millionen Franken verdient.

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