Möglicher Hintermann zu Mord an niederländischem Reporter in Haft
Fast vier Jahre nach dem Mord an Kriminalreporter Peter R. de Vries wurde einer der mutmasslichen Hintermänner festgenommen.

Knapp vier Jahre nach dem Mord am prominenten Kriminalreporter Peter R. de Vries in Amsterdam ist einer der mutmasslichen Hintermänner festgenommen worden. Ein 39 Jahre alter Niederländer sei von der Karibikinsel Curaçao in die Niederlande ausgeflogen worden, teilte die Staatsanwaltschaft in Amsterdam mit.
De Vries (64) war im Juli 2021 auf einer Strasse mitten in Amsterdam niedergeschossen worden. Er starb neun Tage später. Die Bluttat löste auch international Entsetzen aus.
Inzwischen wurden sechs Männer für den Mord verurteilt – zu Haftstrafen von bis zu 28 Jahren. Doch bisher ist noch unklar, wer hinter der Tat steckte.
Auftrag aus der Zelle heraus
Der Verdächtige war den Angaben zufolge zur Tatzeit in Haft auf der niederländischen Karibikinsel und verbüsste eine 20 Jahre lange Gefängnisstrafe. Die Ermittler vermuten, dass der Mann aus dem Gefängnis heraus mit einem geschmuggelten Handy die Täter auf de Vries angesetzt haben könnte.
Er soll eine führende Rolle bei einer kriminellen Drogen- und Waffenschmugglerbande gespielt und Beziehungen zum kriminellen Netzwerk des berüchtigten Verbrechers Ridouan Taghi gehabt haben. Der war in Amsterdam 2024 wegen mehrerer Auftragsmorde in erster Instanz zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Taghi gilt als Hauptdrahtzieher hinter dem Mord. Denn der Reporter war Vertrauensperson des Kronzeugen, der gegen Taghi ausgesagt hatte. Zuvor waren bereits der Bruder und der Anwalt des Kronzeugen ermordet worden. Bisher aber gibt es keine Beweise für eine Verantwortung von Taghi.